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Ausstellungen: Der Kunstwinter in New York · von Anneli Botz · S. 282 - 283
Ausstellungen: Der Kunstwinter in New York , 2018

Art and China after 1989: Theatre of the World

Solomon R. Guggenheim Museum 06.10.2017 – 07.01.2018
von Anneli Botz

Das Jahr 1989 kennzeichnet in China Ende wie Anfang. Es steht für einschneidende Zäsur, aber auch für den leisen Moment einer subversiven Neuordnung künstlerischer Reaktion. Mit den gewaltsam niedergeschlagenen Protesten am Tianmen Square, am Platz des Himmlischen Friedens, bekannte sich die chinesische Regierung zu einer neugewonnenen autoritären Härte und beendete zugleich eine Dekade des verhältnismäßig freigeistigeren politischen, intellektuellen und künstlerischen Ausdrucks. Ein ernüchternder gesellschaftlicher Einschnitt, der wiederum den Denkern und Künstlern Anstoß zur Reaktion, zur kritischen Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten gab. Denn wie so häufig: in Zeiten des politischen Umbruchs reagiert Kunst sensibel auf Wandel, was aktuell die Ausstellung „“ im Solomon R. Guggenheim Museum zu dokumentieren sucht. Im Inneren des charakteristischen Frank Lloyd Wright Gebäudes folgt der Besucher im spiralförmigen Aufstieg der Rotunda in chronologischer Abfolge einem Zeitstrahl chinesischer Kunst aber 1989 und den sich damit verbundenen wandelnde Darstellungsformen und inhaltlichen Schwerpunkten. Von ersten Projekten der Videokunst, über Performances, Malerei, Fotografie, bis hin zu virtuellen Welten im Jahr 2016 zeigt „Art in China“ die künstlerische Reaktionen auf Veränderungen, ökonomisch wie sozialer Natur. Die Ausstellung verortet eine wachsende Selbstverständlichkeit der kontroversen Kommunikation von Kunst und Gesellschaft, wenn auch größtenteils doch immer noch angepasst an den berühmten schmalen Grad des Möglichen innerhalb der chinesischen Kunst.


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