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Nachrichtenforum: Biennalen · von Susanne Boecker · S. 462 - 463
Nachrichtenforum: Biennalen , 2001

MANIFESTA 4

Bedeutende Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus – im Falle der Manifesta 4 geschieht dies in Form eines Newsletters. Die erste Ausgabe steht ganz im Zeichen des nicht unumstrittenen Austragungsortes Frankfurt – einer Metropole, die zwar als Zentrum der Urbanität gilt, daneben aber mit einem recht negativen Image zu kämpfen hat. Wobei die Besonderheiten der Location seitens der Manifesta-Macherinnen Iara Boubnova, Nuria Enguita Mayo und Stéphanie Moisdon Trembley durchaus als Herausforderung aufgefasst werden. Und so scheut man sich nicht, sich gleich zu Beginn der Vorbereitungen mit den spezifischen Aspekten des Ausstellungsortes auseinander zu setzen. Basis bietet Heinz Schillings bereits 1998 erschienenes und hier in gekürzter Form erneut abgedrucktes Portrait der Stadt. Der Professor am Institut für Anthropologie und Europäische Ethnologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt skizziert in seinem wissenschaftlich fundierten, auf Umfragen in der Bevölkerung basierenden Text das zwiespältige Image der Mainmetropole, die je nach Standpunkt der Befragten als “Dämon” oder “Darling” empfunden wird. Gaben ursprünglich die geographische und ökonomische Situation den Ausschlag für die Entscheidung des Manifesta-Kommitees für Frankfurt, betrachtet man inzwischen auch die hier vorhandene und in Deutschland einzigartige kulturelle Struktur als besonderen Vorteil für das Dauer-Experiment Manifesta. In deren Windschatten stellt sich übrigens die Art Frankfurt, die ihre 14. Ausgabe im kommenden Jahr um einen Monat verlegte. Die Begründung seitens der Messe (in dieser Reihenfolge!): Wie die Art Frankfurt sei auch die Manifesta als europäische Biennale bestrebt, auf aktuelle Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst zu reagieren und den kulturellen Diskurs zu erweitern. Daher habe man…

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