FRANK FRANGENBERG
Cerith Wyn Evans
Galerie Daniel Buchholz, Köln, 19.3. – 20.4.2004
Frankfurter Kunstverein, 31.3. – 23.5.2004
Cerith Wyn Evans ist Waliser und wurde 1958 in Llanelli geboren. Die walisische Mitgift, eine andere Muttersprache als Englisch in Großbritannien zu sprechen, hat Evans – “Mein Thema sind die Mehrdeutigkeit und die Desorientiertheit” – gewinnbringend angelegt. Für dasselbe Ding gleichzeitig zwei Worte zu haben macht die Idee der Vielstimmigkeit in seinem Werk vollkommen plausibel. Er kommt 1975 aus Wales nach London und die erste Ausstellung, die er mit 17 sieht, ist Marcel Broodthaers im ICA. Wann immer seitdem in einer seiner Installationen eine Topfpalme unschuldig den Weg versperrt ist der Geist von Marcel Broodthaers nicht weit. 1984 schließt er sein Studium am Royal College of Art ab und startet seine Karriere als Filmemacher. Er dreht Videos für The Fall – seine ersten Filme seien “Skulpturen” gewesen, sie dokumentierten Bühnen, Stages, meint Evans später – und experimentelle Filme, bevor er der Assistent Derek Jarmans wird. In den frühen 90ern beginnt er Skulpturen und Installationen zu machen. 1996 hat er seine erste Einzelausstellung. Heute ist Cerith Wyn Evans eine feste Größe im Kunstbetrieb. Oft setzt er die Glanzlichter, wie bei der letztjährigen Adorno-Ausstellung im Frankfurter Kunstverein, der ihm nun eine Einzelausstellung ausrichtet, parallel zeigen Daniel Buchholz und Christopher Müller neue Arbeiten von Evans.
Es hilft zu wissen, dass dies bereits die zweite oder dritte Karriere ist, die Evans erlebt. Er parliert in Interviews brillant über seine eigene Arbeit und setzt sie sinnvoll in Beziehung zu einem ausgewählten…