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Ausstellungen: Köln · S. 313 - 313
Ausstellungen: Köln , 1990

Friedemann Malsch
Christoph Gesing – Neue Arbeiten

Galerie Dorit Jacobs, 27.4. – 30.6.1990

Malerei am Beginn der Neunziger Jahre zu betreiben, Malerei zumal, die sich von der medienwirksamen der ersten Hälfte und der neo-intellektuellen in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre unterscheidet, Malerei zumal, die sich selbst wieder ernst nimmt, ist keine leichte Arbeit.

Christoph Gesing, 1956 in Herne geboren, zeigt mit seinen neuen Arbeiten, daß in der Malerei noch Möglichkeiten stecken. Seit seiner ersten Einzelausstellung, 1985 bei Rolf Ricke, haben sich seine malerischen Arbeiten signifikant verändert. Diese Entwicklung zeigte sich in verschiedenen Etappen bereits auf den freien Ausstellungen, die Gesing zusammen mit Rainer Barzen, Ingrid Roscheck und Ute Langanky unter dem Titel “Pattberg” an verschiedenen Orten in Köln in den letzten fünf Jahren organsiert hat.

Der Schüler Gerhard Richters und Erwin Heerichs (Meisterschüler) ist eines jener Talente, denen schnell der Vorwurf des Virtuosentums zuteil wird. In der Tat haben Gesings Gemälde eine ausgesprochen delikate Seite. Die in der Regel abstrakten Bilder sind immer ein Feuerwerk verschiedenster und z.T. augesprochen schwieriger malerischer Handlungen. Dabei bleiben die Aspekte der Herstellung des Bildes immer offen einsehbar, die werden nie von anderen Aspekten verdrängt. Man könnte diese Malerei substanziell manieristisch nennen, denn auch jener wird ja oft der Vorwurf technischer Meisterschaft “um jeden Preis” gemacht. Nun wissen wir heute, daß dies keinesfalls so ist, und daß derartige Argumente eher Zeugnis einer oberflächlichen Betrachtungsweise sind denn tatsächliche inhaltliche Kritik. Gesings Malerei ist einer hochentwickelten Kochkunst vergleichbar, doch geht es ihm, und auch dies spricht aus seiner Malerei, keinesfalls…


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