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Magazin: Museen & Institutionen · von Ute Thon · S. 440 - 441
Magazin: Museen & Institutionen , 1999

Ute Thon
Dia Center geht aufs Land

New Yorks innovatives Kunstzentrum plant neues Museum in Beacon, N.Y.

New York sieht sich gern als Nabel der Welt, der Kunstwelt allemal. Doch mit Rekordgewinnen an der Börse und schwindelerregenden Immobilienpreisen wird es für Künstler und Kulturinstitutionen immer schwerer, ihren Platz in der teuren Metropole zu behaupten. Besonders in Manhattan, dem pulsierende Herz der Stadt, das aufgrund seiner Insellage nur begrenzte Flächen zur Expansion bietet. Die Lagerhäuser SoHos, die einst Künstlerlofts und Galerien beherbergten, sind längst in schicke Designerläden umgewandelt worden. Und selbst in Chelsea, der neusten Kunstmeile im ehemaligen Industriegebiet rund um die 23. Straße am Hudson River, sind die Claims inzwischen abgesteckt. Letzten Monat eröffnete dort die erste Modeboutique, Comme De Garçon, und außer Avantgarde-Galerien gibt es jetzt auch Sushi Bars und Cocktail Lounges. In einem ehemaligen Lagerhaus in der 26. Straße zieht neben Werbeagenturen und Modefotografen demnächst die Deutsche Bank ein.

New Yorks Künstler haben die Folgen des Wirtschaftsbooms längst zu spüren bekommen. Auf der Suche nach bezahlbaren Studios landen sie heute immer weiter abseits vom Zentrum in Harlem, Brooklyn oder Queens. Jetzt hat auch eine etablierte Kunstinstitution, das Dia Center for the Arts Konsequenzen gezogen. Das innovative Zentrum für zeitgenössische Kunst, das für seine Langzeitausstellungen mit Werken von Gerhard Richter, Katharina Fritsch, Dan Graham und Jenny Holzer bekannt ist, kündigte vergangenen Monat an, daß es ein neues Museum 100 Kilometer nördlich von New York eröffnet wird. Hauptgrund für die ungewöhnliche Standort-Entscheidung waren Manhattans aufgeblähte Grundstückspreise. “Wir suchten seit über zwei Jahren nach…


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