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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 288 - 290
Ausstellungen: Wien ,

DOPPELLEBEN

Bildende Künstler_innen machen Musik
Mumok – museum moderner kunst stiftung ludwig wien 23.06. – 11.11.2018

von Ursula Maria Probst

Wenn es heute darum geht, sich über Neuordnungen und Übergriffe von Zuständen und Zuständigkeiten in der Gegenwartskunst intensive Gedanken zu machen, dann bietet die Ausstellung „Doppelleben“ eine ideale Gelegenheit dazu. Die Zauberformel „Synergieeffekt“ wirkt noch immer und flammt erneut auf. Spätestens seit die 1970 gegründete revolutionäre Band Kraftwerk eine „Retrospektive“ im Museum of Modern Art spielte und der Rapper Jay-Z eine Performance von Marina Abramovic adaptierte und für ein gemeinsames Video mit Beyoncé unlängst Einzug in den Louvre hielt, ist klar: Der „Kontextwechsel“ zwischen Kunst und Musik öffnet erneut kreatives Terrain. Wie die 2016 von dem Kunstkritiker Jörg Heiser verfasste Publikation, deren Titel „jörg heiser doppelleben“ für die über 2 Etagen verlaufende Ausstellung im mumok Pate steht, so bietet das von Eva Badura-Triska und Edek Bartz kuratierte Projekt durch Fallstudien zahlreiche Ein-, Durch-, und Ausblicke in ein ab den 1960er-Jahren vermehrt auftretendes Phänomen: Bildende Künstler_innen erweitern ihr Tätigkeitsfeld, verlassen das Atelier und performen als Musiker_innen auf Bühnen, werfen Fragen zur kollektiven Autor_innenschaft auf, agieren rebellisch, ekstatisch, liefern sich durch Protestsongs einen direkten Schlagabtausch mit dem Publikum, produzieren Alben und Videos.

Das Display von „Doppelleben“ gestaltet sich durch die mittels freihängender überlebensgroßer Screens eingespielter Musikvideos zu einem visuellen Flash. Die dafür aktivierten technischen Ressourcen sind enorm. Der Ton kann via Kopfhörer individuell gewählt werden.

Einigen von den in der Ausstellung vertretenen Künstler_innen wie Nam June Paik, Yoko Ono, Laurie Anderson, Tony Conrad, Laibach (Milan Fras, Dejan…

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von Ursula Maria Probst

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