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Gespräche mit Galeristen · S. 366 - 368
Gespräche mit Galeristen , 1987

“Es ist noch Platz im Bus!”

Ein Interview über den Kunsttourismus mit Karin Jedermann vom “Waschsalon” in Frankfurt von Gislind Nabakowski

Karin Jedermann, Inhaberin der Frankfurter Alternativ-Galerie Waschsalon, zeigt etwa 40 neue Arbeiten der Kreuzberger Gruppe »end-art«. Die Arbeit des inzwischen aus fünf Künstlern bestehenden Teams aus dem Kiez hat sich erheblich geändert. Weniger Obzönitäten in den Objekten, dafür um so mehr klare gesellschaftspolitische Äußerungen. Schock um des Schocks willens ist nicht mehr die Devise von »endart«. Die Künstler blieben dem Kiez treu und bieten ihre phantasievollen Objekte nach wie vor zu niedrigen Preisen an: ein großes druckgrafisches Blatt kostet nur 50,- DM, Siebdrucke aus dem Jahr 1983 nur 70,- DM, die Kasten-Objekte 1800,- DM. Die große Absahne hat nicht stattgefunden. Als die Vernissage am 11.11. um 11 Uhr (am) bis 11 Uhr 11 (pm) stattfand, war in der Zeitschrift »art« in einem Vorbericht über die »Art Cologne« ein Zitat des Kölner Galeristen Paul Maenz zu lesen, der vor zwei Jahren seine Koje mit »endart« dekorierte und schon in den ersten Tagen die Objekte total ausverkauft hatte: »Die Jungens sind nicht geschmeidig genug«. Besorgt vermeldete dazu Karlheinz Schmid in »art«: »Ein neues Malklima könnte sich abzeichnen, elegant und unangreifbar wie ein Nadelstreifenanzug«. Wir stellen eine Galerie vor, die den chicen, kühlen Trends mit Programm entgeht.

Vor zwei Jahren haben sie in Frankfurt eine Galerie mit dem Namen »Waschsalon« gegründet. Wie kamen Sie auf den Namen und was für ein Konzept steckt dahinter?

Der Name »Waschsalon« ist ein Wortspiel. Der Eingang dazu ist der typische…

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