Kanada
BGL art collective*
Canadassimo
Kommissare: National Gallery of Canada, Marc Mayer, Yves Théoret
Kurator: Marie Fraser
Ort: Pavilion in den Giardini
Der kanadische Pavillon gilt als „schwierig zu bespielen“ und hat im Laufe der Jahre bereits so manche überraschende Transformation erlebt. Jetzt hat ihn das Trio BGL einer äußerst materiallastigen Totalüberformung unterzogen. Der Besucher wird durch eine ebenso chaotische wie wohlkalkulierte Raumabfolge geführt, deren erste Station ein veritabler Tante-Emma-Laden ist. Hier gibt es alles, was der typische Kanadier gerne schnell mal um die Ecke kauft: Drinks, Chips, Konserven, ein paar Putz- und Hygieneartikel – das Allernotwendigste eben. Auch wenn die Regalsysteme ein bisschen ärmlich wirken und nicht prall gefüllt sind, so macht alles einen wohlgeordneten Eindruck. Oder doch nicht? Irgendetwas scheint mit den Verpackungen im rechten Regal nicht in Ordnung zu sein – die Schriften erscheinen so verschwommen. Fehlsichtige werden sich jetzt alarmiert fragen, ob sie wohl eine neue Brille brauchen.
Brauchen sie nicht. Die optische Verunsicherung ist gemacht und gewollt – sonst wäre es dem für seinen Humor bekannten Künstlertrio wohl zu langweilig gewesen. „Wir lieben es, Menschen zu verwirren. Wir haben das ganze Zeug aus Kanada mitgebracht, aus einem Bankrott gegangenen Supermarkt. Drei Schiffscontainer voll Zeug. Leider durften wir keine Lebensmittel transportieren und die Verpackungen sind leer oder mit Schaum befüllt. Wobei, das stimmt nicht: Das Toilettenpapier ist echt!“
Hinter dem Laden befindet sich ein fast leerer Raum, in dem man auf einer langen Bank ein wenig ausruhen kann, bevor man den Hauptraum betritt. Dieser ist nun ganz der Kunst gewidmet –…