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Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Gespräche mit Künstlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 314 - 317
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Gespräche mit Künstlern , 2015
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Gespräche mit Künstlern

Moon Kyungwon & Jeon Joonho

Fake oder wahre Identität

MOON Kyungwon, 1969 in Seoul, und JEON Joonho, 1969 in Busan, Südkorea, geboren, leben in Seoul. Gemeinsam haben sie an der Gwangju Biennale (2012), der Moskau Biennale (2010) und an der Biennial of Graphic Arts Ljubljana (2010), der dOCUMENTA (13) (2012), an der Singapore Biennale (2013) und der Fukuoka Triennale (2014) teilgenommen. Das Künstlerpaar vertritt in diesem Jahr Korea auf der Biennale.

***

Heinz-Norbert Jocks: Erst einmal die Frage, warum Ihr im Kollektiv arbeitet?

MOON Kyungwon: Mit der gemeinsamen Arbeit an Ausstellungen begannen wir 2007. Damals fühlten wir uns sehr ausgehöhlt, frustriert und so unzufrieden, dass wir als Künstler starke Zweifel an dem hatten, was wir machten. Wir sahen keinen Sinn mehr in der Kunst, sie schien uns geradezu nutz- und zwecklos. Deshalb stellten wir uns grundsätzliche Fragen und in Frage. Warum sind wir Künstler? Was wollen oder erwarten wir von der Kunst? So fingen wir an, gemeinsame Projekte zu erarbeiten, luden neben Architekten auch Modedesigner und Techniker ein und versuchten, etwas wie eine futuristische Sicht zu entwerfen.

Wenn ich Euch richtig verstehe, hattet Ihr den Glauben an die Kunst verloren. Aber was brachte Euch zusammen und auf die Idee, nach einer gemeinsamen Lösung oder einem Ausweg aus der Misere zu suchen, und damit wieder auf die Beine der Kunst?

MOON Kyungwon: Es war Mitleid, das uns zusammenführte. Ja, sie empfand Mitleid mit mir. Ich war vom Weg abgekommen und war der Ansicht, Kunst hätte keinen Sinn, und ich fragte sie. „Was denkst du darüber? Wie siehst du…

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von Heinz-Norbert Jocks

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