Ursula Maria Probst
Meeting Points 7
»Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks«
21er Haus, Wien, Wiener Festwochen, 10.5. – 31.8.2014
In dem Fotoprojekt „Without title (From Donkeys in Situ)“ (2012-2013) von Hicham Benohoud steht ein Esel mitten in Wohnzimmern der marokkanischen Mittel- und Oberschicht, als ob diese absurde Situation das Normalste der Welt wäre. Wiederholt auftauchend auf Einladungskarte und Katalog bildet der Esel vor Sofa und französischen Gardinen das satirische Emblem des Projektes „Meeting Points 7“. Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks“. Wie steht es um das politische, widerständische Gewissen in der Kunst? Wie sehr wird derzeit der Zerfall der Mittelklasse im jeweiligen geopolitischen Kontext zum Thema? Welche ästhetischen, formalen und inhaltliche Methoden existieren, um gesellschaftspolitische und ökonomische Umbrüche oder historische, neokoloniale, rassistische Verhältnisse oder gesellschaftliche Revolten zu behandeln. Das Kuratorinnen-Kollektiv What, How and for Whom /WHW hat in Kooperation mit dem Young Arab Theatre Fund/YATF dafür ein internationales Großprojekt ins Leben gerufen. Situiertes Kuratieren im Kontext der konkreten Zusammenhänge vor Ort ist dabei ihr Stichwort. „Meeting Points 7. Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks“ bezieht als Teil 7 ihres zweijährigen über verschiedene Stationen verlaufenden Festivals neben zeitgenössischer Kunst aus dem arabischen Raum in Kooperation mit der Kuratorin Luiza Ziaja auch Positionen aus den Sammlungsbeständen des 21er Hauses ein. Das Resultat ist ein anregender Streifzug durch spannende Gegenüberstellungen transdisziplinärer und –medialer Positionen. Involviert sind in das Projekt unter anderen Werke von Marwa Arsanios, Filipa César, Céline Condorelli, DAAR, Ramesch Daha, Carola Dertnig, Simone Fattal, Nilbar Güreş, Sharon Hayes, Adelita Husni-Bey, Gülsün Karamustafa,…