Mit 5.000 qm Ausstellungsfläche war die Präsentation des Videokünstlers Fabrizio Plessi im Berliner Martin-Gropius- Bau eine der größten Einzelausstellungen, die je im zeitgenössischen Kunstbetrieb realisiert wurde. Als Vision von einem Berlin der Zukunft und als Utopie über die künftigen Metropolen der Welt hingen im Lichthof zwölf venezianischen Lastkähne, die verkehrt herum an der Decke hin und her schaukelten.(Siehe auch die Besprechung der Ausstellung auf Seite 252.)
Im Juni 2004 sollen in Berlin nun endlich die Bauarbeiten an der Dokumentationsstätte Topografie des Terrors wieder aufgenommen werden. Mit zehnjähriger Verspätung wird die Einweihung im Sommer 2007 stattfinden. Die Ausstellung Das MOMA in Berlin erweist sich als Besuchermagnet. Allein am Eröffnungswochenende waren 18.000 Besucher gekommen; bis Mitte März waren es bereits 100.000 gewesen. In der Neuen Nationalgalerie Berlin sind bis zum 19. September 2004 rund 200 Meisterwerke aus dem Bestand des Museum of Modern Art New York zu sehen. In der deutschen Tagespresse gab es jedoch auch kritische Stimmen: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung mäkelte, die “Millionen Euro an Leihgebühr” hätte man in Berlin lieber “zur Erkundung der eigenen Sammlung” einsetzen sollen. Die Frankfurter Rundschau sekundierte: “An den Malaisen der Berliner Kunstund Museumspolitik wird das Glitzer-Event jedenfalls nichts ändern”. (Siehe auch den Kommentar auf S. 352)
Im Herbst 2004 wird in Berlin ein audiovisuelles Fernsehmuseum neu eröffnet. Die Idee dazu hatte Eberhard Fechner bereits 1987. Unter der Obhut der Stiftung Deutsche Kinemathek fand das Projekt ab 2000 im Sony-Center ein Domizil, bis die Kirch-Pleite, der Ausstieg von RTL sowie Berlins Finanznot eine neue Lösung erforderte. Bei…