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Ausstellungen: Nürnberg · von Martin Blättner · S. 301 - 303
Ausstellungen: Nürnberg , 2016

Martin Blättner
Olaf Metzel

»Deutsche Kiste«
neues museum Nürnberg, 13.11.2015 – 14.2.2016

10 Jahre, nachdem Olaf Metzel Nürnbergs „bestes Stück“ – den Schönen Brunnen (eine Kopie aus Muschelkalk, Teile des Originals befinden sich im Germanischen Nationalmuseum) am Hauptmarkt mit 780 Sitzplätzen des Berliner Olympiastadions ummantelt hatte, ist das Prunkstück wegen Restaurierungs-Arbeiten erneut verhüllt. Auch der Künstler – dessen Provokation damals eine heftige Reaktion im öffentlichen Raum auslöste – feiert (wie es der Titel der „Großskulptur“ vorhersagte) ein „Wiedersehen“ in Nürnberg, allerdings in den geschützten Räumen des Staatlichen Museums für Kunst und Design („neues museum“). Doch weder die erneute Verhüllung am Hauptmarkt noch die Installationen im Museum rufen diesmal einen Sturm der Entrüstung hervor. Das hat nachvollziehbare Gründe. Erstens täuscht die fotorealistische Verkleidung des Brunnens eine Replik des Originals vor und zweitens funktionieren die ästhetischen Strategien von Olaf Metzel womöglich im öffentlichen Raum besser als im Museum. Das müsste nachdenklich machen, denn bislang galt die Devise, dass vor allem im „White Cube“ des Museums das zum Kunstwerk erklärte Objekt seine volle Kraft ausstrahlen könne, weil erst dann der Kunstbegriff hinterfragt werden könne.

Wie auch immer – Marcel Duchamp stand Pate. Sein unvergessliches „Fontaine“-Objekt, das seit über einhundert Jahren eine Debatte auslöst, ob wirklich alles, was der Künstler zum Kunstwerk erklärt hat und sich im Museum befindet – tatsächlich auch Kunst ist, wird hier mit 24 nebeneinander installierten Urinal-Becken getoppt. Im Gegensatz zu dem Ready-made von Duchamp hat Olaf Metzel freilich eigenständig modelliert und die „Skulpturen“ im weißen Beton abgegossen. Mit der Fräse schnitt er…



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von Martin Blättner

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