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Ausstellungen: Paris · von Fabian Stech · S. 337 - 339
Ausstellungen: Paris , 2004

FABIAN STECH
Playlist

Palais de Tokyo, Paris, 12.2. – 25.4.2004

Listen faszinieren mich”, schreibt Guillermo Cabrera Infante, “schade, dass ich mich so ausdrücken muss, ich würde so gerne sagen:
Listen
faszinieren
mich.

Auch in der Ausstellung Playlist von Nicolas Bourriaud geht es nicht um den Inhalt der Ausstellung, sondern frei nach Marschall Mac Luhans “The medium is the message” um ihre Form und ihre Funktion. Die Aufgabe des Künstlers ist laut Bourriaud, den Zuschauer und Betrachter durch die Welt der Zeichen zu führen, und als wolle er die Fremdheit dieser Welt unterstreichen, prägt er für diese Tätigkeit den Neologismus des Semionauten. In seinem Katalogtext kritisiert er treffend den Einfluss der Globalisierung auf die Kunst, der unter anderem dazu führt, dass Künstler, die in jüngster Zeit aus der Peripherie dieses ökonomischen Systems in deren Mittelpunkt gelangen, unter Entfremdung leiden. Diese Entfremdung drückt sich darin aus, dass sie zwangsläufig von ihrer kulturellen Identität zeugen müssen und so ihre Herkunft wie eine Tätowierung tragen. Gegen diese Verdinglichung des Künstlers durch seine Lebensbedingungen führt er die interkulturellen Künstler ins Feld, die sich auf ihre Herkunft und auf die ererbten ästhetischen Werte beziehen, welche die internationale Kunstdebatte begründen. Er nennt Rirkrit Tiravanja, Sooja Kim, Heri Dono und andere, nur leider stellt er sie nicht aus.

Bourriauds Ansatz folgt stringent einer Analyse der ökonomischen Verhältnisse, unter denen Künstler produzieren, und zwar auch, wenn er den Begriff der Appropriation Art, der Kunst der Aneignung, demontiert. Sie gehe aus einer irreführenden Interpretation von Duchamps Oeuvre hervor, die sich…


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