PETER FUNKEN
QUOBO
Kunst in Berlin 1989 – 1999
Hamburger Bahnhof / Museum für Gegenwart, Werk Raum 7, Berlin, 29.8 – 18.11.2001
Man erinnere sich: Ein gutes Jahr vor der sogenannten Wende von 1989, kein Mensch ahnte was bald geschehen sollte, verließen etliche KünstlerInnen und einige Galeristen West-Berlin, denn die Enklave stag nierte zunehmend. In Sachen Kunst gab es in Berlin nach wie vor das übermächtige Label Malerei, jedoch so gut wie keine kommerzielle Galerie für konzeptuelle und minimalistische Ansätze, mit wenigen Ausnahmen, etwa der Galerie Anselm Dreher.
In West-Berlin wurde Konzeptkunst auf einer Art von gehobenem Sozialhilfeniveau zwar öffentlich gefördert, dennoch sahen die Aussichten für die Zukunft verglichen mit Städten wie Köln und Düsseldorf düster aus. Trotzdem wäre es falsch, zu denken vor der “Wende” hätten sich in Berlin keine bemerkenswerten Ansätze und Ausführungen auf diesem Gebiet ereignet, es gab dafür nur zu wenig wirkliche Aufmerksamkeit. Tatsächlich arbeiteten zahlreiche Künstler und Initiativen ( z.B. Büro Berlin) wie auch verschiedene kleinere Galerien und Ausstellungsprojekte kontinuierlich an Fragestellungen von Raum, Konzept, Öffentlichkeit, Sound und Kommunikation.
Zwei Expertinnen für Berliner Initiativen und Szenen, die Kunstwissenschaftlerinnen Ingrid Buschmann und Gabriele Knapstein, haben das Projekt QUOBO im Auftrag des IFA (Institut für Auslandsbeziehungen) kuratiert, um mit QUOBO – so die IFA-Leiterin Ursula Zeller, “eine Bilanz des Wandels jenseits von alten und neuen Mythen und Moden, die in Berlin zahlreicher sprießen als anderswo” zu geben. Weiter: “Die werblich zur Schau gestellte Fassade Berliner Sub- und Hauptstadtkultur versperrt jedoch leicht den Blick auf Brüche wie auf Konstanten künstlerischer Aktivität, die…