CORNELIUS VÖLKER
PATHOS IST MIR GRUNDSÄTZLICH ZUWIDER
EIN GESPRÄCH MIT SVEN DRÜHL
Cornelius Völker ge hört einer jungen Generation von Ma lern an, die sich uneingeschränkt zur Figuration be kennt. Jenseits von Recht fertigungs- und Legitimationsdiskussionen hat Völker stets an seiner Bildsprache gearbeitet, hat Sujets in Reihen durchgespielt und sehr gezielt seinen Motivschatz erweitert. Ob Schokoladentafeln, Teebeutel, Butterbrote, Hände, Beine, Torsi in Feinripp-Unterwäsche, zerquetschte Putti, Schwimmer, Ballerinen, Hunde, Badeschlappen oder Trinkhalme, bei Völker dominieren die einmal erwählten Motive das Bild. Sie ruhen solipsistisch auf einem mehr oder minder monochromen, auf jeden Fall jedoch stark reduzierten farbigen Hintergrund. Schon während seines Studiums bei Dieter Krieg an der Düsseldorfer Kunstakademie machte Völker mit seinen spektakulären, virtuos gemalten Großformaten auf sich aufmerksam. Jetzt – mehr als 6 Jahre nach seiner Akademiezeit – ist Völker präsenter als je zuvor.
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Sven Drühl: Die junge Szene, insbesondere in Düsseldorf, verfällt zunehmend ins Taktische. Horten u.a. starten Spektakel mit hohem Unterhaltungswert, bei denen man zwischen Inszenierung, Funktionalisierung, kritischem Beobachten und Kunstwollen kaum noch unterscheiden kann. Konzepte und Strategien werden zu Werken. Einerseits hat es den Anschein, als operierten viele der jungen Generation geschichtslos, andererseits sieht es aus, als nähmen sie sich so die Freiheit zu tun, was immer sie wollen. Wo positionierst du dich?
Cornelius Völker: Ich sehe mich als jemand, der sich ganz bewusst in die lange Tradition der Malerei stellt. Ich schaue mir natürlich an, was in den Räumen passiert. Der Diskurs, der dort z.T. losgetreten wird, interessiert mich, und ich finde es gut, dass dies weitgehend außerhalb des…