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Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 410 - 411
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini , 2015
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini

Rumänien
Adrian Ghenie

Darwin’s Room
Kommissare: Monica Morariu, Alexandru Damian. Kurator: Mihai Pop.

Ort: Pavilion in den Giardini

Auf den Listen vom Kunstinvestoren rangiert der Maler Adrian Ghenie (1977, Rumänien) weit oben, seine Bilder steigen auf Auktionen über die Millionengrenze. Das erstaunt, denn seine düsteren Bildwelten sind besiedelt von unheimlichen Figuren, sein Thema ist die Stalinzeit, Diktatur, Nazis, Verstörung, Beschämung. Es ist keine leichte Deko-Kunst, die der in Berlin und in der nordwestrumänischen Kleinstadt Cluj lebende Maler produziert. Erstaunlich angesichts der Geisterwelten ist auch die Wahl, Ghenie als Länderrepräsentanten zu nominieren. Aber es ist nicht seine erste Beteiligung in Venedig. Zusammen mit dem Künstler und Kurator Mihai Pop gründete Ghenie in Rumänien 2005 die Galerie Plan B, die 2007 den Rumänischen Pavillon ausrichtete. Jetzt kuratiert sein Kollege den Pavillon und „betreut“ Ghenie während der Solo-Schau, wie Moraiu es im Gespräch bezeichnet. „Darwin´s Room“ titelt Ghenie seine Schau, unterteilt in „The Tempest“, „The Portrait Gallery“ und „The Dissonances of History“.

In seinen Bildern trifft Darwin auf Freud und Marx, denn der Fokus liegt auf dem Unbewussten, in dem Ängste und Verantwortungsdruck „hartnäckige Obsessionen entstehen lassen“, wie es in der begleitenden Broschüre heißt. Ähnlich gerät auch der Satyr ins Geschehen, als Suche nach dem Irrationalen im Kontrast zu Darwin als Wissenschaftler. In der Portrait-Galerie treffen Darwin als junger Mann, Hitler, Lenin und Van Gogh aufeinander, malerisch überladen dargestellt. Auch hier interessieren ihn wieder die Kontraste, diesmal zwischen Ideologie und Malerei bzw. dem künstlerischen Versuch, Geschichte zu verstehen, zu verarbeiten. „Dissonanz der Geschichte“ sei sein „Puzzle historischer…



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