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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 326 - 327
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini , 2017

Serbien

Vladislav Šcepanovic, Milena Dragicevic, Dragan Zdravkovic

Enclavia – Painting, consequence of this kind of life
Komissar: Slobodan Nakarada
Kurator: Nikola Šuica
Ort: Giardini

Jugoslawien steht in großen Buchstaben auf dem 1938 errichteten Pavillon. Damit ist diesem Gebäude die Erinnerung an einen Staat eingeschrieben, der 1918 begann und nach einer Serie von Unabhängigkeitskriegen von 1991 bis 1999 zerfiel. Einige der Nachfolgestaaten nehmen in eigenen Häusern im Stadtraum Venedigs teil, andere teilen sich den Pavillon in den Giardini. Letztes Jahr war Kroatien an der Reihe, diesmal bespielt Serbien den Raum. Unter dem Titel „Enclavia-Painting, a Consequence of This Kind of Life“ lud Kurator Nikola Suica drei Maler ein. Als Enklave wird ein Land bezeichnet, das vollständig vom Gebiet eines anderen Staates umschlossen ist, wie beispielsweise Bangladesh inmitten von Indien. Ob der Kurator sein Land als Enklave bezeichnet, oder bezieht sich der Begriff auf die Malerei?

Serbien grenzt an neun Länder, vier davon gehören zur Europäischen Union. Dragan Zdravkovic empfindet sein Land tatsächlich wie eine Enklave, betitelt sein großformatiges Werk auch so. Er male eine „Fiktion, so wie unser Land eine Fiktion ist, von anderen umgeben, was zu speziellen Lebensbedingungen führt“, erklärt er im Gespräch. Ein anderes Werk heißt „Lost in Translation“, eines schlicht „The Salon“. Einen „Winterschlaf“ betitelt er seinen Beitrag, man dürfe nicht zu viel Energie in die schlechte politische Situation stecken, ziehe sich besser zurück und spare die Energie für eine Zukunft – eine schöne Utopie, die auch in seinen Bildern lebe. Einen noch deutlicheren politischen Bezug…

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