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Ausstellungen: Kassel · von Renate Puvogel · S. 346 - 348
Ausstellungen: Kassel , 1999

Renate Puvogel
Toi Toi Toi

»Drei Künstlergenerationen aus Neuseeland«
Museum Fridericianum Kassel, 23.1. – 5.4.1999

Auckland Art Gallery Toi o Tamaki, 21.5. – 8.8.1999

Gerade an dem Ort, an welchem der nigerianische Kunsthistoriker Okwui Enwezor die nächste documenta ausrichten wird und diesem Ereignis von Weltruf erneut den eurozentrischen Anstrich nehmen will, macht die Ausstellung Toi Toi Toi wahrhaftig Sinn; Sinn deshalb, weil hier nicht etwa ein ethnisch begründeter Rundumschlag über neuseeländische Kunst präsentiert wird – diese vom Großsammler Peter Ludwig eingehandelten, staatenspezifischen Containerladungen kennen wir zur Genüge – sondern, weil sich der Kurator René Block für jene Künstler aus drei Generationen entschieden hat, deren Werk in Gestalt und Aussage auch durch ihre interkontinentalen Kontakte geprägt ist. Blocks handgeschriebene Skizze in Gestalt eines Stammbaums weist bereits den Weg, auf dem der Betrachter das Abenteuer der Kunstentwicklungen am besten nachvollziehen kann.

Da steht zuvorderst die überragende Vaterfigur Colin McCahon (geb.1919 in Timaru, gest.1987 in Auckland). Ihm wird innerhalb der Veranstaltung inclusive Katalog berechtigtermaßen eine Einzelpräsentation eingeräumt. Rudi Fuchs, der McCahon im Stedelijk Museum Amsterdam vorstellen wird, hat ihn just als ‘großen naiven Meister’ apostrophiert, ein reichlicher Fehlgriff. Denn das Werk dieses Künstlers ist eine solche Offenbarung, daß es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Allein schon der berechtigte Vergleich mit Beuys – was etwa das grundlegend Neuartige der komplexen Themen und die geistig moralische Haltung in einer Mischung aus Einfachheit, Demut und missionarischer Ambition angeht – läßt dieses Urteil erschreckend erscheinen. Die Auswahl von 25 Leinwänden von Colin McCahon geben einen Überblick über sein Schaffen…



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