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Gespräche mit Sammlern · von Alexander Braun · S. 433 - 441
Gespräche mit Sammlern , 1997

»Wir haben das Recht, es so zu handhaben, wie wir es für fruchtbar halten«

ALEXANDER BRAUN SPRACH MIT FRANZ JOSEPH VAN DER GRINTEN, EINEM DER BEIDEN DIREKTOREN UND STIFTER DES NEUEN MUSEUM SCHLOSS MOYLAND

Der Niederrhein entwickelt sich – zumindest kulturell – mehr und mehr zu einem Ballungsraum. So sind 1997, neben den eingeführten Institutionen in Krefeld oder Mönchengladbach, gleich zwei Museumsneugründungen zu verzeichnen gewesen: das Museum Kurhaus Kleve direkt in Kleve (vgl. Kunstforum Bd. 137, S. 454-462) und nur 15 Autominuten entfernt auf halbem Weg von Kalkar nach Kleve das Museum Schloß Moyland. Besonders letzteres steht im Mittelpunkt des Interesses, ist es doch neben der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, das zweite kulturelle Großprojekt, das sich das Land NRW auf Dauer leistet: 65 Millionen haben allein die Renovierungs- und Neubaumaßnahmen gekostet, ca. 5 Millionen sind bislang in die Errichtung eines Skulpturenparks geflossen und auch die Unterhaltskosten (ca. 6 Millionen im Jahr) werden in Zukunft zu 80% aus Landesmitteln bestritten. Noch rechnen sich die Investitionen: Die einst mittelalterliche, 1662 im Stil des Barocks und 1854 neugotisch umgestaltete Burg, auf der Friedrich der Große 1740 mit Voltaire zum Gedankenaustausch zusammentraf und die im letzten Weltkrieg fast vollständig ausgebombt wurde, konnte gerettet werden. Die historischen Gärten wurden restauriert. Vor allem ist aber die Sammlung der Brüder van der Grinten, von denen das Projekt Schloß Moyland angeregt und über die Jahre hinweg mit zäher Ausdauer vorangetrieben wurde, nun der Öffentlichkeit zugänglich. Hans und Franz Joseph van der Grinten, Jugendfreunde und lebenslange Vertraute von Joseph Beuys, haben…

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