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Titel: Kunst und Literatur I · von Heinz-Norbert Jocks · S. 136 - 145
Titel: Kunst und Literatur I , 1997

Armando:
»Alles, was ich mache, sind die Äste eines Baumes«

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Armando, der in Amsterdam und Berlin lebt, gehört zu den Künstlern, die sich verschiedener Medien bedienen, je nachdem, wozu er sich gerade mehr hingezogen fühlt. Er, 1929 in Amsterdam geboren, sieht sich dabei als Zentrum, von wo aus geschrieben, gezeichnet, gemalt und geschauspielert wird. Er, der Komiker und Meister des Slapstick, umkreist als Schriftsteller und bildender Künstler wieder und wieder die Erfahrungen in seiner Jugend und damit die ewigen Themen des Menschseins wie Schuld und Sühne. Mit ihm sprach Heinz-Norbert Jocks in Amsterdam.

*

H.-N.J.: Verstehen Sie sich als einen Gesamtkünstler im Sinne des Gesamtkunstwerks?

A.: In aller Bescheidenheit, ja. Leider bezeichnet man mich gerne als Multitalent. Ein Wort, das ich hasse, denn weder bin ich geschickt noch ein Alleskönner. Eigentlich kann ich sehr wenig. Mein Tun ist mehr auf Inhalt bezogen. Mag sein, daß das, was ich jetzt von mir sage, nicht besonders originell klingt, denn bereits Jean Cocteau behauptete von sich, alle Gattungen seien die Äste eines Baumes. Nur bin ich ein viel besserer Künstler als er. Alles gehört zusammen, und es ist nicht so, daß ich zufälligerweise auch gut bildhauern kann. Eigentlich eher linkisch, kann ich mit meinem Talent gut wuchern.

Worin unterscheiden sich die Äste Ihres Baumes?

Wenn ich Theater spiele, lasse ich einen speziellen Humor und Ironie zu, eben das Tragischkomische, das mit Witz nicht zu verwechseln ist. Klar, in Holland wird viel gelacht, aber bei mir schwingt da unterschwellig stets Wehmut und Verlangen mit. Beides…


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von Heinz-Norbert Jocks

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