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Großausstellungen · von Sabine B. Vogel · S. 318 - 321
Großausstellungen , 2016

15. Architektur Biennale Venedig 2016

Reporting from the Front
Ausstellungen in den Giardini und Arsenale sowie an verschiedenen Orten in der Stadt 28. Mai – 27. November 2016

Von Sabine B. Vogel

Architektur ist nicht in erster Linie dazu da, um Geld zu machen, sondern sie sollte sich in den Dienst des öffentlichen Guts stellen.“ Mit dieser klaren Aussage fasst der 1967 in Chile geborene Architekt Alejandro Aravena sein Grundkonzept der 15. Architektur Biennale Venedig zusammen. Und er liegt damit voll im Trend der Zeit, denn das zentrale Stichwort heute lautet ´Gemeinwohl´ – als Ausweg aus dem Raubtierkapitalismus unserer Zeit, in dem Gewinnmaximierung jede Idee von Gemeinschaft verdrängt. Oder wie es Aravena schreibt: „Wir wollen verstehen, welche gestalterischen Mittel benötigt werden, um die Kräfte zu unterwandern, die individuellen Gewinn über das Gemeinwohl stellen und das ´wir´ auf das ´ich´ reduzieren.“

Tatsächlich halten sich nahezu alle 65 Länderpavillons plus 20 Kollateralveranstaltungen an diese Vorgabe. Unter dem kämpferischen Titel „Reporting from the front“ gibt diese Biennale vielfältige Antworten auf dringende Fragen bzw. Krisen unserer Zeit: die Flüchtlingssituation, die urbane Krise mit Problemen wie Armut und verfehlter Integration; Raum und Gemeinschaft in Zeiten von Privatisierung des öffentlichen Raums; die Krise des Architektenberufs. Zu den stärksten Beiträgen gehört der deutsche Beitrag „Making Heimat“. Als Zeichen der gesellschaftlichen und politischen Öffnung ließ Generalkommissar Peter Cachola Schmal, Direktor des DAM Frankfurt, vier Wände des denkmalgeschützten Pavillons durchbrechen – ein offenes Haus als politisches, städtebauliches und architektonisches Statement. Auf die Wände sind Fotografien und Slogans affichiert, die einen Perspektivwechsel auf Einwandererviertel und…


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