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Titel: Realkunst - Realitätskunst · S. 226 - 229
Titel: Realkunst - Realitätskunst , 1987

ABR Stuttgart

ABR-Stuttgart sind: René Straub, Gerrit Hoogerbeets und Harry Walter.

ABR-Stuttgart ging hervor aus dem Archiv Beider Richtungen, das dieselben plus Uli Bernhard betrieben, mit dem die Zusammenarbeit Mitte 1984 beendet wurde.

ABR steht heute ebensogut für “Aktivitäten betonter Reizlosigkeit” oder “Alles braucht Ruhe”, besonders aber für abr., das die gebräuchliche Abkürzung für abridged ist, was wiederum abgekürzt heißt -eine Abkürzung also für das Wort abgekürzt. Die drei Betreiber ergänzen sich nicht wegen ihrer Übereinstimmung, sondern wegen ihrer Nichtübereinstimmung. R.S., der einen wichtigen Teil seiner Kindheit bei Harry Bertoia in USA verbracht hat und dessen Vater am Bauhaus studierte bringt die Vorliebe für Mobiliar und graphic design ein. G.H., der als Tierpräparator gearbeitet hat, beschäftigt sich immer noch mit allerlei Köpfen und Russen, die er jetzt allerdings kulinarisch zubereitet. Er brachte die Idee der Gastrosophischen Ambulanz ein. H.W, der über ein immenses kunsthistorisches und philosophisches Wissen verfügt und vor allem über die Fähigkeit, daraus ganz unerwartete Gedanken zu entwickeln, treibt die intellektuelle Auseinandersetzung voran.

G. wiederum, der es vorübergehend studiert hat, kann Design nicht leiden. H., dessen Vater Koch war, hat zum Essen eine viel pragmatischere Einstellung. R., am Erfolg interessiert, will mehr Ergebnisse sehen als Gedanken erörtern. Und so weiter. Aber alle drei fahren z.B. gern Eisenbahn, lassen sich Zeit, haben eine gewisse Distanz zur Malerei. Ausgehend von diesen Neigungen beeinflussen sich die drei ständig gegenseitig, befinden sich in einem permanenten Austausch von Anregungen, so daß ein individuelle Zuordnung der Ergebnisse verfälschend wäre.

ABR-STUTTGART ist zu einem Aggregat geworden, das ständig mit wechselnden…

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