ANDRIS EGLILTIS
Post-sowjetische Erscheinungen
Sabine B. Vogel: Sie sind eigentlich Maler, wie kommt es, dass Sie für die Biennale Venedig eine skulpturale Installation bauen?
Andris Egliltis: Seit ein paar Jahren interessieren mich solche Konstruktionen. Es begann mit verrückten Bauten für meine Bilder und hat sich dann immer mehr verselbständigt. Ich finde es faszinierend, wie das Material mit Bedeutung aufgeladen werden kann, in sich einsaugt.
SBV: Wie kamen Sie auf das Thema der ´Garage´?
AE: In Lettland gibt es überall diese Garagen, es sind post-sowjetische Erscheinungen, ein Hobby der Menschen. Aber ich verbinde diese Erscheinung unseres Alltags mit dem Material Holz, ich mag den Gegensatz.
SBV: Folgen Sie einer strengen Konstruktionszeichnung?
AE: Ich habe schon einige Skizzen gemacht, vor allem um die Stabilität und Sicherheit zu garantieren. Aber eine der schönen Seiten dieser Art von Arbeit sind die vielen Entscheidungen, die ich hier spontan fällen muss.
SBV: Was schätzen Sie daran?
AE: Diese Arbeit ist zugleich praktisch und doch nicht praktisch, ich baue hier eine Traumwelt.
SBV: Herzlichen Dank für das Gespräch.