Frank Frangenberg
Birgit Werres
Galerie Rolf Ricke, Köln, 6.3. – 17.4.1999
Birgit Werres, 1962 in Stommeln geboren, ist seit 1990 im Galerieprogramm von Rolf Ricke. Die Galerie ist junger zeitgenössischer Skulptur immer verbunden gewesen. Birgit Werres vertritt in diesem Rahmen eine Position, die das Erscheinungsbild der Galerie für diesen Kritiker jedenfalls mitprägte. Es trägt Züge einer niederrheinischen Ernsthaftigkeit (Hans Hüsch greift bedächtig in die Tasten seines Harmoniums) mit der sie prinzipiellen Problemstellungen begegnet: Hängen, Stehen, Liegen wie geht das? Vor die Wahl gestellt, entscheidet sich Birgit Werres für Bruce Nauman.
Ihre Entscheidung für eine ökonomische Methodik, die den Gegenständen, die sie in ihrer Arbeit aufgreift und verbindet, deren Intaktheit garantiert ohne die assoziativen Potentiale dirigieren zu wollen, hat in den aktuellen Arbeiten ihrer Ausstellung bei Rolf Ricke eine neue Qualität gefunden. Birgit Werres dominiert heute stärker ihre Arbeiten, greift tiefer ein in die materiale Erscheinungsweise als in vorangegangenen Werken. In diesen verwischte die Bedeutung von Alltagsgegenständen aus Industrie und Haushalt, festgeschrieben in ihrer Funktionalität, in ihrer Kombination: seltsame Verpuppungen, Umwicklungen ihrer Objekte verwickelten den Betrachter in ein Versteckspiel von konkreter Form und nicht festzulegender, flottierender Bedeutung. Die stumpfe Härte, die sie vielen ihrer Arbeiten gab, machte es unmöglich sie im schnellen hermeneutischen Prozeß in eine Schublade zu stecken.
Die Objekte von Birgit Werres plappern nicht, wie es manche Beispiele ihrer KünstlerkollegInnen nicht verhindern zu tun. Deren Objekte bekommen in der simplen Addition von die Künstlernatur auf nebulöse Weise affizierenden Gegenständen einen eher zentrifugalen Effekt. In dem selbstverständlichem Vorhandensein der Objekte von Birgit Werres liegt…