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Monografie · von Peter Funken · S. 208 - 207
Monografie , 2008

Peter Funken

Christian Hasucha

Interventionen, Stadt-Implantate und Begegnungen im Öffentlichen Raum

Da ging einmal ein Mann ins Büro und traf unterwegs einen anderen,
der soeben ein französisches Weißbrot gekauft hatte
und sich auf dem Heimweg befand. Das ist eigentlich alles.

Daniil Charms ( 1905 – 1942)

Seit vielen Jahren experimentiert Christian Hasucha (*1955) mit Interventionen und Stadtimplantaten an den Schnittstellen von Raum und Prozess, Bewegung und Stillstand, Routine und Störung. Hasucha befragt und irritiert mit seinen Arbeiten den öffentlichen Raum und arbeitet mit montageartigen Einfügungen sowohl in Städten wie auf dem Land. Durch seine Eingriffe werden spezielle Orte und Momente des öffentlichen Raumes markiert und damit anders und neu wahrnehmbar. Christian Hasucha – so kann man sagen – generiert Orte neu, doch erzeugt er sie nicht nur, sondern stellt ebenfalls Korrespondenzen zwischen ihnen her, tauscht Orte aus oder implantiert Elemente und damit ungewöhnliche Möglichkeiten in den Raum. In seiner Kunst wird Raum zum Objekt des Transfers und der Transformation. Häufig handelt es sich bei seinen künstlerischen Experimenten um zeitlich begrenzte Aktionen. Man kann solch interventionistiches Vorgehen im Sinne eines kritischen Gegenentwurfs zum Bestehenden begreifen, oder als Form des Spiels mit den Potentialen des Öffentlichen. Ein wesentlicher Aspekt liegt in der Kommunikation, die durch seine Arbeiten ermöglicht und ausgelöst wird. Die Kommunikation mit Ämtern, Behörden und Institutionen, die notwendig ist, um im öffentlichen Raum legal zu agieren, versteht der Künstler als den nicht sichtbaren Anteil der Arbeit, der natürlich genauso zu leisten ist, wie die technische Umsetzung.

Hasuchas Kunst ist eine Kunst der temporären Einmischung und…

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