Ronald Berg
Max Bill
Aspekte seines Werkes
Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung, 28.05.08 – 25.08.08
Der hundertste Geburtstag Max Bills bescherte dem noch jungen Jahr 2008 bereits eine Reihe von Ausstellungen. Im Martha Herford richtete Jan Hoet eine Retrospektive aus, im schweizerischen Winterthur, der Geburtsstadt von Bill, kümmerten sich gleich zwei Institutionen um sein Erbe: das dortige Kunstmuseum und das Gewerbemuseum. Es scheint, dass Bills Wirken als Maler, Bildhauer, Designer, Bildhauer, Graphiker, Architekt, Theoretiker und Ausstellungsgestalter so umfassend war, dass es kaum in einer einzigen Ausstellung darzustellen ist.
Im Berliner Bauhaus-Archiv konzentriert man sich legitimerweise auf Bills Beziehung zum Bauhaus. Die vergleichsweise kleine Schau in den beengten Verhältnissen des noch von Walter Gropius entworfenen Gebäudes ist eine verkleinerte Übernahme der bereits in Gewerbemuseum Winterthur gezeigten Ausstellung. Vornehmlich die angewandten Arbeiten Bills, also Architektur, Plakatkunst und Produktdesign, sind zu sehen. Die konkrete Kunst, zu deren bekanntesten Protagonisten Bill zweifellos zählt, fehlt bis auf ein vor dem Eingang zur Ausstellung gehängtes Gemälde aus den siebziger Jahren, dass Bill dem Bauhaus-Archiv schenkte. Bill war dem Museum für Gestaltung nämlich eng verbunden. Während der letzten zehn Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod 1994 saß er sogar dem Trägervereins des Hauses vor. Und: Bill war Bauhäusler.
Im Frühjahr 1927 wechselte der aus disziplinarischen Gründen aus der Kunstgewerbeschule in Zürich ausgeschlossene Bill ans Bauhaus in Dessau – zur gleichen Zeit übrigens wie sein Landsmann Hannes Meyer, der in Gropius’ neuen Bauhaus-Gebäude den Architekturunterricht übernahm. Trotz seiner Absicht Architektur zu studieren, hat Bill am Bauhaus vor allem gemalt. Er absolvierte den…