Dänemark
Danh Vo
Kommissar: The Danish Arts Foundation Committee for Visual Arts Project Funding*
Kuratoren: Marianne Torp and Tine Vindfeld,
Amy Zion
Ort: Pavilion in den Giardini 2145
Im Alter von vier Jahren kam Danh Vo (1975, Vietnam, lebt in Berlin) nach Dänemark. Seine Familie floh aus Südvietnam in einem kleinen Boot und wurde von einem dänischen Frachter gerettet. Nach seinem Studienabschluss an der Städelschule in Frankfurt 2005 zog er nach Berlin, wo er seine erste Einzelausstellung zeigte. Seither entwickelte sich Vo zu einem der erfolgreichsten Künstler seiner Generation. 2013 zeigte er in der Hauptausstellung der 55. Biennale Venedig im Arsenale „The Encyclopedic Palace“ Ruinen einer 200 Jahre alten, katholischen Kirche aus Vietnam. Entstanden in der Kolonialzeit, thematisierte er damit die vielfältigen Verbindungen und Erinnerungen, die in dem Bauwerk enthalten sind. Zu seinem Solo-Auftritt heuer greift er diese Technik der Fragmentierung auf und radikalisiert den Prozess: Er kauft antike, meist aus dem Sakralen stammende Skulpturen wie Engel oder Jesusfiguren, die er brutal beschneidet – manchmal, um sie dem Format einer einfachen, kleinen Handgepäck-fähigen Kiste anzupassen, immer, um sie mit Unerwartetem zu kombinieren. Besonders krass ist jener halbierte Jesus, der am Fenster klebt. In die Scheibe hat Vo Zitate aus dem Film „Der Exorzist“ in Frakturschrift eingekratzt. Manchmal trifft auch nur dänisches Design der Moderne auf Hölzer – Treibgut, das Vo sammelt. Ihn interessieren die „material traces of cultural exchange and trade left behind throughout history“: die Entdeckung von Amerika, Erforschung des Raumes, Handel mit China , gefallene Reiche Pressetext) – warum dann…