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Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini · von Camille Norment · S. 352 - 355
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini , 2015
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini

Norwegen
Camille Norment

Rapture
Kommissar: OCA – Office for Contemporary Art Kuratoren: AKatya García-Antón, Antonio Cataldo. Ort: Pavilion in den Giardini

Der 1962 fertiggestellte nordische Pavillon ist von schlichter Eleganz. Große Fensterfronten öffnen den weiten Ausstellungsraum zu zwei Seiten, in der Mitte stehen drei Bäume, weshalb auch die lamellenartig strukturierte Decke nicht ganz wasserdicht ist. In diesem Jahr wird das Gebäude erstmals nur von Norwegen bespielt, und zwar mit einer multimedialen Installation von Camille Norment. Die Wahl-Norwegerin (geboren wurde sie 1970 in Maryland, USA) ist ausgebildete Musikerin, Künstlerin und Tänzerin und sie verbindet oft alle drei Disziplinen miteinander. So auch in ihrer Biennale-Installation „Rapture“. Die Arbeit besteht aus optischen und akustischen Elementen, die ineinander greifen und den gesamten Raum regelrecht orchestrieren.

Der Besucher des Pavillons bemerkt zunächst riesige Fensterrahmen mit zerbrochenen Glasscheiben, die ineinander verkeilt sowohl im Außen- als auch im Innenbereich herumliegen. Es scheint, als sei ein Wirbelsturm durch den Pavillon gefegt und habe die Fenster (die übrigens das Format der originalen aufnehmen) herausgerissen und übereinander getürmt. Dann nimmt er eine zarte Musik wahr, die aus einem Lautsprecherrund im hinteren Teil des Raums ertönt: eine Komposition für Frauenstimmen und Glasharmonika.

Camille Norment hat dieses seltene, 1761 erfundene Instrument für sich entdeckt. Dabei fasziniert sie nicht nur der besondere Klang, sondern auch die besondere Geschichte der Glasharmonika, die u.a. von Wolfgang Amadeus Mozart sehr geschätzt wurde. Die Klänge des gläsernen Instruments galten als verzückend, ja als dermaßen wunderbar, dass ihnen heilende Kräfte zugesprochen wurden. Was bald auch Kritiker auf den Plan rief, die in…



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