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Ausstellungen: Bielefeld · von Kathrin Luz · S. 250 - 252
Ausstellungen: Bielefeld , 2004

KATHRIN LUZ
Das große Fressen

Von Pop bis heute
Kunsthalle Bielefeld, 25.1. – 24.4.2004

Guten Appetit! Der Tisch ist gedeckt, die Wände sind gefüllt. Prall bieten sich die künstlerischen Köstlichkeiten rund ums Fressen und Futtern dar. Man kann sich kaum satt sehen: Ein delikates Menü in verschiedenen Gängen – und Sälen! Und das in Bielefeld, der Metropole Ostwestfalens! Denn es ist die dortige Kunsthalle, die dem Thema Essen in der Kunst, den Aspekten von Lust, Gier und Genuss, den himmlischen Freuden und den lästerlichen Sünden, dem Leben und seiner Vergänglichkeit diese opulente Übersichtsschau widmet. Die zeitgenössische Kunstentwicklung seit der amerikanischen Pop Art steht dabei schwerpunktmäßig auf dem Programm. In Zahlen sind das: Siebzig Exponate von dreißig Künstlerinnen und Künstlern. Neben der schmackhaften Oberfläche, die für Kunstschlemmer aller Arten tauglich ist, bezieht die Ausstellung jedoch ihre eigentliche Relevanz daraus, dass sie amerikanischen und europäischen “Kunstgeschmack” gegenüber stellt und so ihren übergeordneten Erkenntniswert proklamiert. Denn jeder weiß oder ahnt es zumindest: Man ist, was man isst – und erst recht, wenn man es dann auch noch malt. Und siehe da – und schmecke dort: Es funktioniert.

Das Entre bespielen oder – um im naheliegenden Duktus zu bleiben – “servieren” die amerikanischen Pop Artisten im erwartungsgemäß farblichen wie formalen Sinnesrausch: Ganz Geschöpfe ihrer Zeit und zugleich Chefköche in Sachen Eigenkreationen. Allen voran natürlich Andy Warhol. Angefixt von den Verheißungen der Werbung und ausgebildet in Sachen Gebrauchsgrafik lockt er mit seinen lustigen bunten Kochbuchillustrationen. Massenproduktion, Uniformität und Überfluss: Seine Tomatensuppendosen-Bilder spiegeln das serielle Prinzip der industriellen Produktion,…



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