PETER FUNKEN
Torsten Haake-Brandt
“Sonderposten / 1. Fachgeschäft für Nichts”
Kunstverein Schwerin, 18.1. – 27.2.2004
Der in Hamburg und Berlin lebende Künstler Torsten Haake-Brandt (*1958) arbeitet unter einem Pseudonym und nennt sich seit einiger Zeit Bodo Toronto, weil in diesem Namen fünf mal der Buchstabe O vorkommt. Das O, die Null und insbesondere das Loch sind Zeichen und Symbole, die bei seiner Beschäftigung mit dem Phänomen des Nichts eine besondere Rolle spielen, befindet sich doch in deren Zentrum (und da nun tatsächlich beim Loch) weniger feste Materie wie außen herum.
In seiner Ausstellung “Sonderposten” in einem Ladenlokal in der Schweriner Friedrichstrasse trifft man dergestalt auf viele ausgestanzte Löcher, auf Hunderte Flaschen samt ihren Flaschenöffnungen, auf rundliche Fahrradreifen und immer wieder auf bekannte und erdachte Begriffe und Sätze, in denen die Buchstaben O und Ö gehäuft vorkommen, wie zum Beispiel in “Work Shop”, “Songs from October” und “Soporös” oder – und nun ein wenig komplizierter, in der Frage: “No logo moment hot for you or wonder how to hold on forest or so, you know?”
Für viele Passanten der schönen und zentralen Friedrichstrasse, in der leider bedeutend mehr Ladenlokale leer stehen als vermietet sind, ist Haake-Brandts “1. Fachgeschäft für Nichts” weder eine Kunst noch ein Spaß, sondern bitterer Ernst und so teilt Herr Reinhold Ernst (sic) der lokalen Zeitung mit, dass er, selber als Betreiber eines Fachgeschäftes für Glas, es nicht verstehe, wie die Gewerbeaufsicht ein solches Fachgeschäft für Nichts genehmigen konnte, in dem es nur mit Papierschnipseln gefüllte Flaschen und Gläser gibt. Der Künstler…