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Ausstellungen: Berlin · von Jens Asthoff · S. 240 - 241
Ausstellungen: Berlin , 2018

Dirk Braeckman

Galerie Thomas Fischer 07.04. – 09.06.2018
von Jens Asthoff

Die Bildwirkung von Dirk Braeckmans Fotografien ist paradox: Meist großformatig und stark dunkeltonig gehalten, haben sie frappierende Präsenz, während sie sich dem betrachtenden, deutenden Blick auch maximal entziehen. Als werde da ein Geheimnis vor Augen geführt, dessen Kern die Bilder schließlich doch für sich behalten. Braeckman entfaltet sein Werk entlang dieses schmalen Grats von Andeutung und buchstäblich, Verdunklung. Zwar arbeitet er mit klassischen Genres – Landschaft, Akt, Interieur, Stillleben zählen dazu –, doch versetzt seine enigmatische Darstellungsart die Sujets in eine charakteristische Zeitlosigkeit.

Braeckman, 1958 geboren, ist Belgier und lebt heute in Gent, wo er von 1977 bis 1981 an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten studierte, anschließend eine Galerie und ein Fotomagazin gründete, ab 1986 eine rege Ausstellungstätigkeit begann und von 1998 an auch lehrte. Größere Einzelpräsentationen waren etwa 2012 im De Appel, Amsterdam, zu sehen, 2017 im belgischen Pavillon auf der Venedig-Biennale und 2018 im Brüsseler Bozar und im M-Museum Leuven. In seiner dritten Soloschau bei Thomas Fischer zeigt Braeckman sieben Fotoarbeiten und einen Film, die zwischen 2011 und 2018 datiert sind. Dass hier nicht nur „neue Arbeiten“ präsentiert werden, ist mit Blick auf den immanenten Zeithorizont der Werke zu verstehen, die nicht auf Aktualität und Dokument abheben, sondern quasi aus medialem Sediment erwachsen. Braeckman arbeitet im Verständnis von (analoger) Fotografie als materialisierter Erinnerung. Er nutzt seit je ein und dieselbe Analogkamera, stellt angeblich sogar immer dieselbe Brennweite ein –…


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