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Kunstforum-Gespräche · von Larissa Kikol · S. 322 - 325
Kunstforum-Gespräche ,

Diversität statt Gleichmachung

Philippe Bischof seit November 2018 neuer Direktor von Pro Helvetia
im Gespräch mit Larissa Kikol über Herausforderungen und Werte in der Kulturförderung.

Philippe Bischof ist seit Januar 2018 neuer Direktor von Pro Helvetia, der nationalen Kulturstiftung der Schweiz. Sie verfügt jährlich über einen Etat von über 40 Mio. Franken und betreibt Außenstellen in Johannesburg, Kairo, New Delhi, Shanghai, Moskau und Paris. Während des Theaterfestivals in Avignon sprach er mit Larissa Kikol über Herausforderungen und Werte in der Kulturförderung.

Larissa Kikol: Herr Bischof, was ist das Besondere an Pro Helvetia?

Philippe Bischof: Wir sind eine ziemlich einzigartige, schwer vergleichbare Institution: Unser Auftrag ist in anderen Ländern oft auf zwei Institutionen verteilt. In Deutschland übernimmt das Goethe Institut die Kulturförderung im Ausland, national ist unser Pendant am ehesten die Bundeskulturstiftung. Wir haben die Möglichkeit, nationale und internationale Förderung zu verbinden. Wir beginnen mit dem Nachwuchs und unterstützen diesen idealerweise bis zum internationalen Kulturaustausch. Wir tragen zur Entwicklung und Anerkennung außergewöhnlicher Schweizer Künstlerinnen und Künstler in der Schweiz und der Welt bei. Wir sind vom Bund mit öffentlichen Mitteln finanziert und somit eine politisch legitimierte Stiftung, üben unseren Auftrag aber autonom aus. Das hat heute stark an Bedeutung gewonnen, in Zeiten, in denen Kulturpolitik weltweit re-nationalisiert und re-ideologisiert wird. Über einzelne Förderungen entscheiden Fachpersonen und Jurys, nicht die Politik.

Wem sind Sie verpflichtet? Ihrem Land, der Politik oder der Kunst?

Der Gesellschaft! Mein Antrieb war immer die Frage, inwiefern Kunst und Kultur zur Bildung und Entwicklung einer Gesellschaft beitragen. Gesellschaftliche Strukturen…


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