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Ausstellungen: Vaduz · von Reinhard Ermen · S. 343 - 344
Ausstellungen: Vaduz , 2004

REINHARD ERMEN

DURCHLEUCHTET.
Dialog mit der Sammlung

Kunstmuseum Liechtenstein, 19.3. – 30.5.2004

Der schwarze Kubus demonstriert Eigensinn und fügt sich trotzdem den Fronten der Umgebung, der Glanz des polierten Basaltgesteins zieht den Besucher mächtig an, ohnehin kann er durch ebenerdige Fensterfronten Blicke, nicht nur in die zweckmäßige Eingangshalle mit dem japanischen Bistro werfen. Die selbstbewusste Funktionalität des Äußeren bestätigt sich beim Betreten, der dunkle Stein tut sich auf in rechteckigen weißen Zellen, die den Kunstwerken nicht die Schau stehlen. Das im November 2000 eröffnete ‘Kunstmuseum Liechtenstein’ des Architektenteams Morger / Degelo / Kerez aus Basel & Zürich ist ein Glücksfall für ein Haus dieser Größe (nicht ganz 1800 qm Ausstellungsfläche), es belegt nachhaltig, dass Zweckmäßigkeit im Rahmen planerischer Weitsicht schön ist. Von der eleganten Sachlichkeit ist vier Jahre nach der Fertigstellung nichts abgebröckelt, um die Zukunft braucht man sich keine Sorge zu machen.

“Durchleuchtet” heißt zur Zeit die Devise; erstmals seit der Eröffnung wird wieder das ganze Haus mit einer Ausstellung bespielt, die “Dialog mit der Sammlung” ist, aber auch (vorläufiges) Resümee eines Konzeptes sein will, das Offenheit und Bewegung zu seinen wichtigsten Prinzipien ernannt hat. “Deshalb wurde von Beginn an im Raumkonzept für den Neubau auf eine funktionale Festlegung der Ausstellungsräume verzichtet.” So sagt es Friedemann Malsch, der amtierende Gründungsdirektor im Jahr 2003: “Vielmehr sollten die architektonischen Mittel dazu dienen, eine stets neue Kombination von Sammlung und Wechselausstellungen zu schaffen.” Dementsprechend findet hier auch keine kunsthistorische Sichtung des Materials statt, was Sammlung und Gebäude auch gar nicht zulassen würden, das Museum in…

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