Cornelia Gockel
Eingefrorene Mobilität
Olafur Eliasson gestaltet das 16. BMW Art Car
Neue Sammlung – Staatliches Museum für angewandte Kunst, 29.5. – 20.7.2008
12 Zylinder, 285 PS, Spitzengeschwindigkeit von mehr als 300 km/h und in sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h – BMW H2R heißt der neue Rennwagen mit dem der bayerische Automobilhersteller auf seiner Teststrecke in Südfrankreich gleich neun Rekorde aufstellte. Angetrieben wird das aerodynamische Fahrzeug von einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Mit seiner Entwicklung reagierte das Unternehmen auf die Krise der deutschen Automobilindustrie, die mit leistungsstarken aber nicht gerade schadstoffarmen Fahrzeugen in die Kritik der Klimaschützer geraten ist. Einen Ausweg soll jetzt mit dem Wasserstoffantrieb gefunden werden, denn Wasser ist im Gegensatz zu fossilen Treibstoffen umweltschonender und leichter verfügbar.
Präsentiert wird der BMW H2R, den der dänische Künstler Olafur Eliasson im Auftrag des Automobilherstellers in ein Kunstwerk verwandelt hat, in der neuen Sammlung, der Design-Abteilung in der Pinakothek der Moderne. Er dekonstruierte den Rennwagen, in dem er seine Außenhaut entfernte und sie durch ein spiegelndes Gitternetz ersetzte. In einem Kühlraum wurde der Wagen dann mit fast 2000 Litern Wasser besprüht. Nach einigen Tagen war das Metallnetz von einer dichten Eisschicht überzogen. Warmes, bernsteinfarbenes Licht strahlt aus dem Inneren des Objekts, sodass es an einen geschliffenen Edelstein erinnert.
Olafur Eliasson ist der 16. Künstler, der einen BMW veredeln durfte. Die Anfänge der BMW Art Car Collection reichen in das Jahr 1975 zurück als der französische Rennfahrer Hervé Poulain seinen Freund Alexander Calder beauftragte seinen Wagen zu bemalen. Es folgten Künstler wie Frank Stella, Roy Lichtenstein,…