MARTIN SEIDEL
futureland2001.com
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach,
23.9.2001 – 6.1.2002
Museum Van Bommel-Van Dam, Venlo, 23.9. – 2.12.2001
Wenn der Schuh drückt und das Geld fehlt, muss man sich schon ‘was einfallen lassen. Ein in diesem Sinn aus der Not geborenes ungewöhnliches Projekt ist die Ausstellung “futureland2001.com”, die als deutsch-niederländische Koproduktion im Museum Abteiberg in Mönchengladbach und im 30 Kilometer entfernten Museum Van Bommel-Van Dam in Venlo zu sehen ist. Vierzehn internationale Künstler lud man ein, dies- und jenseits der Grenze ihre Arbeiten zu zeigen und die hausgemachte These zu belegen, dass sich die Künstler heute wieder in einem “luftleeren fiktiven Kunstraum” bewegen, “in dem die Utopie zuhause ist”.
Veit Loers, Chef auf dem Abteiberg, macht im Vorwort des Katalogs selbst gleich einen Strich durch die naheliegendste aller Rechnungen, dass es hier einfach um Zukunft, Zukunftsvisionen und Utopien ginge. Vielmehr sollen im Hollein-Bau und in dem 1971 eröffneten Venloer Museum die “Sehnsüchte(n) und die utopischen Seiten des Heute” und das “Reich der Phantasie, in dem die Kunst schon immer angesiedelt war” verhandelt werden. Mit den Künstlern will man danach fragen, was aus den Zukunftszenarien der Kubrickschen Filmvision des Jahres 2001 geworden ist, was aus der No-Future-Perspektive der Öko-Bewegten und was aus der zukunftsseligen Aufbruchsstimmung der Künstler, die mit Suprematismus, Op Art, Zero, Land-Art und Computerkunst zu neuen Ufern aufbrechen wollten.
Auch diese geistige Verortung der Ausstellung ist nicht wirklich dazu angetan, die einzelnen Positionen zu verklammern. Wie sperrig selbst noch gegenüber dieser konturlosen thematischen Vielfalt die von den Künstlern besetzten einzelnen Realitätssphären sind,…