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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Marius Babias · S. 414 - 420
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1999

»Ich war dabei, als …«

MARIUS BABIAS SPRACH MIT KASPER KÖNIG

Kasper König (55) gehört zu den profiliertesten Ausstellungsmachern weltweit. Aufgewachsen im muffigen Klima der Adenauer-Ära, war Kunst für ihn “der Einstieg in eine Welt, die man sonst nicht kannte, die Ideen transportierte und Veränderungen signalisierte”. Nach einem Volontariat in der Galerie Zwirner 1962-63 ging König über London in die USA, wo er bis 1978 lebte und die Aufbruchstimmung in der Kunst hautnah mitverfolgte. 1973-77 gab er die kunsthistorisch bedeutende Press of the Nova Scotia College, Halifax, heraus; in dieser Buchreihe erschienen Monographien u.a. von Hans Haacke, Donald Judd, Yvonne Rainer und Steve Reich. In der Folgezeit organisierte König eine Reihe von Groß-Projekten, 1979 Westkunst, 1984 von hier aus und 1987 die Skulpturenprojekte Münster. Insbesondere Westkunst, damals von der Kritik verrissen, gilt heute als wegweisend, weil die Ausstellung an die 1939 unterbrochenen Avantgarden anknüpfte und eine über die Kunst hinausgehende gesellschaftliche Bedeutung beanspruchte. Die Großausstellung als eigenständiges Medium zu begreifen, das Impulse der Kunst aufnimmt und in die Gesellschaft verstärkt, macht Königs Selbstverständnis aus. 1988 wurde er an die Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule Frankfurt/M. berufen und ist seit 1989 ihr Rektor. Die aus Containern bestehende Ausstellungshalle Portikus, die König 1988 in Frankfurt gründete, setzte neue Maßstäbe – architektonisch, ökonomisch und ästhetisch. Wer hier ausstellt, hat den internationalen Durchbruch geschafft. Nach diversen Großausstellungen (Der zerbrochene Spiegel 1993) und Kunst-am-Bau-Projekten (Bewag 1997-98) bereitet König derzeit zusammen mit Wilfried Dickhoff das Ausstellungsprojekt Inbetween Architecture für die Expo 2000 in Hannover vor.

Marius Babias: Wenn…

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