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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 421 - 427
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1999

»Wissen Sie, die Fetischisierung von Kunst gleicht der von McDonald’s oder irgendeiner Zahnpasta«

HEINZ-NORBERT JOCKS IM GESPRÄCH MIT JÜRGEN HARTEN

Jürgen Harten, 1933 in Hamburg geboren, studierte von 1953 bis 1960 Erziehungswissenschaften, Kunstgeschichte und Psychologie in Hamburg und München. Er war 1961 als Lehrer an Volks- und Realschulen in Hamburg tätig und im Nebenberuf Kunstkritiker. 1967/68 Sekretär der IV. documenta in Kassel, wurde er 1969 von Karl Ruhrberg als wissenschaftlicher Asssistent an die Düsseldorfer Kunsthalle berufen, deren Direktor er seit Herbst 1972 ist. Als Chef am Grabbeplatz feierte er nun seinen Abschied, um demnächst als Generaldirektor der Kulturstiftung Ehrenhof seinen Einstand zu geben. Mit ihm sprach Heinz-Norbert Jocks über den Bedeutungsverlust der Kunst, über den Begriff der Kommunikation, über die Betrachterposition, neue und alte Medien und über die Veränderung der Rolle von Kunst.

Heinz-Norbert Jocks: Was hat sich an Ihrer Art der Präsentation von Kunst im Laufe der Jahrzehnte verändert?

Jürgen Harten: Als ich 1969 in Düsseldorf anfing, Ausstellungen zu machen, hat kaum ein Kritiker auf das Wie der Hängung geachtet. Mit den Jahren habe ich vielleicht ein bißchen dazu beigetragen, daß darauf mehr geachtet wurde. In dem Zeitraum von ungefähr dreißig Jahren hat sich die Ausstellung als Medium außerordentlich emanzipiert und mit Hilfe von Ausstellungsdesign, Ausstellungsdidaktik oder begleitenden Programmen profiliert. Vor allem aber haben uns die Künstler darauf aufmerksam gemacht, wie man Ausstellungen macht. Sie haben sich mit dem Museum und dann auch mit der Ausstellung als Institution auseinandergesetzt, Formen der Selbstdarstellung dieser Institution zu eigenen Arbeiten erhoben und Installationen entworfen. Da gibt…

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von Heinz-Norbert Jocks

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