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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Peter Funken · S. 396 - 399
Gespräche mit Kunstvermittlern , 2002

In der Tradition die Utopien aufsuchen…

PETER FUNKEN IM GESPRÄCH MIT KORNELIA VON BERSWORDT-WALLRABE, DIREKTORIN DES STAATLICHEN MUSEUMS SCHWERIN

Peter Funken: Seit 1993 leiten Sie die Kunstsammlungen in Schwerin, zu denen neben dem Museum und dem Schloss in Schwerin auch die Schlösser und Gärten in Güstrow und Ludwigslust gehören. Welche Situation trafen Sie 1993 an, was haben Sie seitdem bewegen können, was hat sich nicht bewegt?

Kornelia von Berswordt-Wallrabe: Ich traf ein funktionierendes Museum an, nicht jedoch die Notwendigkeiten, die wir uns für einen kommunikativen Ort wünschen. Es gab Bilder, aber kein Refugium, kein Café, keinen Shop, es gab auch keine Struktur, die das bewerkstelligen hilft, was ein modernes Museum heute mitbedenken und selbst erwirtschaften muss, nämlich Einnahmen in dem Maße, mit denen man die Ausgaben steigern kann. Kurz gesagt: es gab Bilder, es gab hervorragende Sammlungen, die jedoch nicht publiziert waren, und es gab kein wirkliches Bewusstsein von den Schätzen, die in dem Haus existieren. Ich traf 1993 vier großartige Häuser an, nämlich drei Schlösser und das Museum, das innerhalb der vier Häuser heute als Ort des Sammelns, Ausstellens und Forschens funktioniert. Die Schlösser waren als Museen ausgestattet, aber als stilistisch wertvolle Bauten nicht wirklich mit entsprechenden Sammlungen profiliert. Bis heute haben wir es nicht geschafft, eines dieser drei Bauwerke in seiner architektonischen wie seiner Sammlungsstruktur auch nur annähernd an den Punkt zu führen, wo jedes einzelne seiner ehemaligen Form und Substanz nach stehen müsste. So ist etwa bei Schloss Ludwigslust weder der Park in dem Zustand, wie Lenné ihn geplant hatte,…

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