vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Biennalen: Ars Electronica · von Heinz Schütz · S. 417 - 421
Biennalen: Ars Electronica , 1998

Heinz Schütz
infowar – information.macht.krieg

Ars Electronica 98
Linz, 7. – 12.9.1998

Ars Electronica. Das Netz schlägt zurück: harmlos, wenn das Layout des Programmhefts die Veranstaltungstitel in gerahmte Felder setzt und damit Menüleisten und Website-Graphik imitiert – radikaler, wenn Denkstrukturen, die die Orientierung in Raum und Zeit ermöglichen sollen, sich nominalistisch verknüpften Netzstrukturen annähern. So ritt die Programmgestalter offensichtlich ein von Link zu Link springender Cyberghost. Im Programmheft gehen inhaltliche, zeitliche und örtliche Kategorien, Unter- und Oberbegriffe wirr durcheinander. Spätestens nach zehnminütiger Lektüre des vierundvierzigseitigen Hefts stellt sich der Wunsch nach einer Maus ein, die per Klick die Veranstaltungen erschließt, nach einer Suchmaschine, die Veranstaltungsart, -ort und -zeit sortiert und ganz schlicht und einfach darüber Auskunft gibt, was eigentlich wann und wo geschieht. Und Übersicht ist in der Tat notwendig, denn der entfesselte Nominalismus setzt sich in der Organisation des Festivals fort. Die unterschiedlichen Veranstaltungen ignorieren die eigenen begrifflich konstruierten Rahmen und reichen von Ort zu Ort, von Ort zu Netz. Das Ganze kulminiert in einer Art von kulturellem Overkill, wenn sich andere Veranstaltungen des “Europäischen Kulturmonats Linz September 1998” und des Brucknerfestivals mit der Ars Electronica vermischen.

Prix Ars Electronica

Die Ars Electronica vereint eine Menge verschiedenster Veranstaltungen und bereits der “Prix Ars Electronica”, der jährlich als “Goldene Nica” verliehen wird, umfaßt inzwischen fünf Sparten: .Netz, Interaktive Kunst, Computeranimation/Visuelle Effekte, Computermusik und, dieses Jahr neu hinzugekommen, Cybergeneration / U19. Für die Wettbewerbe wurden 1.845 Beiträge aus 47 Ländern eingereicht.

Als Preisträger der Abteilung “.Netz” wählte die Jury “IO_Dencies questioning urbanity” der Gruppe Knowbotic Research,…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei