CLAUDIA HERSTATT
MIT ARTTOURIST AUF KUNSTTOUR
IMMER MEHR VERANSTALTER VERLASSEN SICH AUF EIN PROFESSIONELLES REISEMARKETING
Permanentes Reisen ist für die Profis im Kultur- und Kunstbetrieb Alltag. Ausstellungen, Biennalen, Messen, Auktionen, Besuche in Künstlerateliers und bei Sammlern strukturieren im Stakkatorhythmus zunehmend jedes Jahr. Verschwindend klein nimmt sich dagegen noch die kulturell zielgerichtete Reisetätigkeit der Konsumenten aus: im Rahmen der gesamten Tourismusbranche sind das gerade einmal fünf Prozent. Um da etwas zu bewegen, hat der in Konstanz ansässige Kai Geiger als Initiator der Kulturinitiative “Art Cities in Europe” vor vier Jahren die Halle für Kulturtourismus auf der Internationalen Tourismus Börse Berlin (ITB) gegründet. Zwischen Fernostparadiesen und Wellnessressorts präsentierten sich in diesem März im Zentrum des Messegeschehens bereits 300 Städte und Institutionen an 55 Ständen – Museen und Festspiele von Bremen über den Bodensee bis nach Venedig und Zagreb, die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen und das Paul Klee-Zentrum in Bern. Das im November 2004 eröffnende erste deutsche Museum für bildende Kunst, Architektur und Design, MARTa in Herford, hieß in seiner Lounge über die fünf Messetage auf dem Podium und im Restaurant viele Kulturschaffende gastfreundlich willkommen, darunter auch die Staatsministerin des Bundes, Christina Weiss. Sie bescheinigte dem Kulturtourismus “eine große Zukunft weg von den Stränden hin zur Bildung” und stellte die für 2005 geplante Ausstellung mit dem noch etwas sperrigen Arbeitstitel “Topographien (ost-)deutscher Kultur 1505-2005” in der Bundeskunsthalle Bonn vor.##### 23 Institutionen aus den neuen Bundesländern, darunter die staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Museum der bildenden Künste Leipzig, das bauhaus dessau, aber auch das Deutsche Meeresmuseum Stralsund wollen…