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Titel: Das Atelier als Manifest · von Paolo Bianchi · S. 194 - 219
Titel: Das Atelier als Manifest , 2011

Paolo Bianchi
Mit dem Interieur-Fotografen Reto Guntli in den »Studios von Frauen«

Der Schweizer Fotograf Reto Guntli ist ein weit gereister Mann. Nach Globetrotterjahren und einer Schauspielausbildung in New York entscheidet er sich im Jahre 1985 für die Fotografie. Guntli ist Autodidakt. Seine Lifestyle-Reportagen werden in über 20 Ländern publiziert, etwa in internationalen Ausgaben von „Architectural Digest“, „Casa Vogue“ und „Elle Decoration“. Zahlreiche Bücher sind ein eindrucksvoller Beleg für sein Interesse am gesamten Spektrum des Interieurs – vom klassischen Dekor bis hin zum zeitgenössischen Glamour. Die Aufnahmen geben einen Einblick in die oftmals geschlossene und privilegierte Welt des Luxus und der Moden. Eines seiner aktuellen Bücher dokumentiert „Die schönsten Buchhandlungen Europas“ (2010) und zeigt Räume, in denen jedes Zeitgefühl verloren gehen kann: Buchhandlungen, wie kunstsinnige und bibliophile Menschen sie lieben. Noch vor seiner Arbeit in den Büchereien, den Rezeptionsorten von Lese- und Schaukultur, reiste Guntli 2005 nach Berlin, Moskau, New York, dann 2008 nach Rio de Janeiro oder 2009 zusammen mit seinem Fotografen-Partner Agi Simôes nach São Paulo in die Ateliers von Künstlerinnen, um die weiblichen Produktionsorte von Kunst ins Bild zu setzen: Das Bauernhaus von Hanne Darboven mit seinen vielen Schreibtischen, das fast leere Performance-Zimmer von Marina Abramovi?, das klassische Maleratelier von Cecilia Edefalk, die Gewerbeetage von Katharina Fritsch, den Palazzo von Jenny Saville in Palermo oder das gelbe Haus der brasilianischen Künstlerin Beatriz Milhazes. Der genaue Blick erkennt in den Ateliers nicht nur reine Arbeitsstätten, sondern wie bei Mona Hatoum und Jessica Stockholder auch Orte der Inspiration, angeräumt mit…


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