nächster
Artikel
Nachrichtenforum: Nachrichten · von Jürgen Raap · S. 20 - 39
Nachrichtenforum: Nachrichten ,

Nachrichten

Museen

Der Nachlass des Schweizer Bauhaus-Meisters und Kunsttheoretikers Johannes Itten wird in der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt. Das ITTEN-ARCHIV umfasst 60.000 Dokumentseiten in über 200 Aktenordnern und Ablagefächern. In den vergangenen drei Jahren wurde es erschlossen und steht nun der Forschung erstmals öffentlich zur Verfügung. „Glanzstücke des Archivs sind die rund 150 Künstlerbriefe Ittens an seine Muse Anna Höllering aus der Zeit um 1920 sowie die Autographen zu seiner weltweit bekannten Farbenlehre.“

Die GERHARD RICHTER Kunststiftung und die STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ unterzeichneten einen langfristigen Leihvertrag. Damit erhält die Nationalgalerie in Berlin 100 Werke des Malers. Sie werden zunächst in Berlin in der Neuen Nationalgalerie gezeigt später dann im Museum des 20. Jahrhunderts, das sich noch im Bau befindet. Dort wird im Obergeschoss ein Gerhard Richter-Raum eingerichtet. Geplant ist laut des Vertrags auch eine Kooperation der Preußen-Stiftung mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wo sich in Gerhard Richters Geburtsstadt das Werkarchiv befindet.

Auch in diesem Jahr erwarb der Verein „Freunde der ART COLOGNE“ Arbeiten für die KÖLNER MUSEEN. Das WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM / FONDATION CORBOUD erhielt das Aquarell „Heimkehrende Bacchanten“ von Lovis Corinth (1894), angekauft für 58.000 Euro bei Galerie Thole Rotermund Kunsthandel). Für das MUSEUM LUDWIG wurden zwei fotografische Arbeiten von Zanele Muholi angekauft: „Mandlakhe“, Durban 2019, und „Zine XX,“ Melbourne, Australia, 2020. (für USD 26.400 und USD 21.120, bei Pearl Lam Galleries, Hong Kong). Bei der Galerie Esther Schipper erwarb der Freundeskreis ebenfalls für das Museum Ludwig für 30.000 Euro von Gabriel Kuri die Arbeit „Untitled (margins and tangents 01)“ (2021). Das Museum für Angewandte Kunst (MAKK) bekam ein Werk von Gerold Miller: „set 594“ von 2021 (bei Galerie Wentrup, 22.000 Euro).

Die STIFTUNG HAMBURGER KUNSTSAMMLUNGEN stellt der Hamburger Kunsthalle die lebensgroße Skulptur „Arcangelo II“ (2020) der Künstlerin Berlinde De Bruyckere als Dauerleihgabe zur Verfügung. „Die Skulptur aus Wachs, Holz, Tierhaaren, Metall und Epoxidharz weist Bezüge zur Literatur, zur klassischen Mythologie und insbesondere zur christlichen Ikonographie auf. Sie ist jedoch aus einem religiösen Kontext herausgelöst und berührt ganz aktuelle Themen wie universelles Leid, Gewalt und Einsamkeit.

Wolfgang Immenhausen schenkte der Berliner MAX LIEBERMANN-GESELLSCHAFT eine Menükarte aus dem ehemaligen Besitz Martha Liebermanns. Gedruckt wurde die persönliche Menükarte zum Festessen anlässlich des 80. Geburtstags von Max Liebermann am 30. Juni 1927 im Schwedenpavillon am Großen Wannsee Berlin. Gestaltet hatte die Karte der Malerkollege Max Slevogt. Wolfgang Immenhausen ist Gründungsmitglied der Max Liebermann-Gesellschaft und war dort bis jetzt langjähriger stellvertretender Vorsitzender.

Die 2019 verstorbene Mäzenin ULRIKE CRESPO vermachte dem Frankfurter STÄDEL MUSEUM ihre private Bildersammlung mit Werken von Otto Dix, Franz Marc, Paul Klee, Max Ernst, Gustav Klimt, Fernand Léger, Oskar Schlemmer, Ernst Ludwig Kirchner, Sam Francis, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Alexej von Jawlensky und Tom Wesselmann. Das Konvolut umfasst 90 Werke; die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schätze den Wert auf eine zweistellige Millionenhöhe. Eine Auswahl von 44 Arbeiten wird bis zum 6. März 2022 in einer Sonderausstellung gezeigt

SCHLOSS RHEYDT, erbaut zwischen 1558 und 1591, ist „die einzige heute vollständig erhaltene Renaissance-Schlossanlage am Niederrhein.“ Das Wasserschloss wird seit 1922 museal genutzt und beherbergt heute das Städtische Museum von Mönchengladbach mit einer Sammlung an Renaissance-Kunst und über die Textilgeschichte der Region sowie antiker Kunst der Sammlung Seuwen. Eine ständige Ausstellung dokumentiert die Geschichte der Stadt Mönchengladbach.

Anderthalb Jahre lang musste das KUNSTMUSEUM ALBSTADT geschlossen bleiben; kürzlich feierte es mit einer Jürgen Palmtag-Ausstellung und einer Werkschau mit Landschaftsmotiven aus vier Jahrhunderten seine Wiedereröffnung. 1975 wurde es als Spezialmuseum für Grafik gegründet; zur Sammlung gehören etwa 450 Arbeiten auf Papier von Otto Dix und desgleichen Werkbeispiele aus der Klassischen Moderne von Max Beckmann, Karl Caspar, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Christian Rohlfs. Die Kunst der Zeit nach 1945 repräsentieren u. a. Max Uhlig und A.R. Penck.

Mit sechs Ausstellungen wurde in Oslo das neue MUNCH MUSEUM eröffnet. Es liegt unmittelbar am Oslo-Fjord und wird von seinem Architekten Juan Herreros „Lambda“ genannt. Er gewann den Wettbewerb bereits 2009; doch nach längerer Diskussion und einem dreijährigen Planungsstopp konnten die Bauarbeiten erst 2015 beginnen. Fertig war das 13-stöckige Gebäude mit einem markanten Knick in der oberen Zone bereits 2020.

Kulturpolitik

Die Zeitschrift ART REVIEW veröffentlichte auch in diesem Jahr wieder ihre Liste „Power 100“ über die derzeit mächtigsten und damit einflussreichsten Personen oder Bewegungen in der Welt. Diesmal liegen die ERC-731 auf Platz 1. Das sind ethereumbasierte nicht-fungible Token. Damit trägt die Liste der Tatsache Rechnung, dass 2021 NFTs im Kunsthandel sehr rasch eine immense Bedeutung gewannen. Platz 2 nimmt die Autorin ANNA L. TSING ein, die den Bestseller „Der Pilz am Ende der Welt: Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus“ schrieb, Platz 3 das kuratorische Team der nächsten documenta RUANGRUPA und Platz 4 der Künstler THEASTER GATES vor seiner Kollegin ANNE IMHOF (Platz 5).

Das KÖLNER MUSEUM LUDWIG und das AKTIONSNETZWERK NACHHALTIGKEIT haben eine Partnerschaft vereinbart. Denn Klimatechnik in den Museen und die Transportlogistik im Leihverkehr haben „einen hohen CO2-Fußabdruck“. Daher hat sich das Museum Ludwig „auf den Weg gemacht, grüner zu werden“, so Museumsdirektor Yilmaz Dziewior. Konkrete Maßnahmen sind schon eingeleitet: die Dachterrassen des Museumsgebäudes werden schrittweise begrünt Transportkisten und Relikte der Ausstellungsarchitektur werden weiter verwendet. Entwickelt hat die Idee das „Team Nachhaltigkeit“ im Museum Ludwig, das sich auf Initiative von Miriam Szwast zusammengefunden hat.

Das GOETHE-INSTITUT feiert in diesen Wochen sein 70-jähriges Bestehen. „Mit inzwischen 158 Instituten in 98 Ländern bietet es Orte für freien Austausch und künstlerisches Experimentieren.“ Dazu erschien auch im Stuttgarter Klett-Verlag eine Publikation „Das Goethe-Institut. Eine Geschichte von 1951 bis heute“ von Carola Lentz und Marie-Christin Gabriel.

Vom „Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze anlässlich der Aufhebung der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ hängt auch die „Absicherung der soloselbständigen Kulturschaffenden über die KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNG“ (KSK) ab. Vor der Pandemie galt: wer bei der KSK versichert ist und innerhalb von sechs Kalenderjahren zweimal pro Jahr weniger als 3.900 Euro verdiente, verlor die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse. In der Pandemiekrise wurden dann Sonderregelungen eingeführt, und der Deutsche Kulturrat forderte nun als „dringende Nachbesserung zum Infektionsschutzgesetz“, diese Ausnahmen bis Ende 2022 fortzusetzen.

Verschiedene privatwirtschaftliche Interessenvertretungen aus den Bereichen Bücher und Mode, Journalismus, Musik, Spiele, TV, Radio und Film, Kulturveranstaltungen, Galerien, Architektur und Design haben sich zur „KOALITION KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND (k3d)“ zusammengeschlossen. Das „offene Bündnis“ will künftig „gegenüber der Politik Dialogpartner und Impulsgeber für die gemeinsamen Interessen der Branche sein und die Relevanz dieses Wirtschaftszweigs stärker in der Öffentlichkeit vermitteln“.

Sieben Stätten des industriellen Welterbes haben sich auf ZECHE ZOLLVEREIN in Essen zur Dachorganisation „Welterbe Industriekultur“ zusammen geschlossen. Sie soll als „ein einheitlicher Ansprechpartner für den Erhalt und die Förderung der industriellen Welterbestätten“ fungieren. Konkret will man eine „gemeinsame Wissensplattform für das industrielle Welterbe“ etablieren, „gemeinsame Kultur- und Tourismusstrategien“ entwickeln sowie „Bundesmittel für die industriellen Welterbestätten“ vergeben.

Biennalen

Die 12. BERLIN BIENNALE findet vom 11. Juni bis 18. September 2022 an verschiedenen Orten in Berlin statt und wird von KADER ATTIA kuratiert. Das Erscheinungsbild dieser Biennale haben Martin Wecke und Fabian Maier Bode entwickelt. Als Grundlage nahmen sie zwölf abstrakte grafische Skulpturen, die lose auf dem Buchstaben B basieren. „Abhängig von ihrem Kontext können diese Formen als Plan, Schriftzeichen oder Skulpturen gelesen werden und öffnen in ihrer bewussten Mehrdeutigkeit einen Raum der Imagination.“ Der Kurator Kader Attia „blickt auf mehr als zwei Jahrzehnte dekoloniales Engagement zurück. Als Künstler, Denker und Netzwerker hat er sich insbesondere mit dem Begriff der Reparatur, zunächst von Objekten und körperlichen Verletzungen und schließlich von individuellen und gesellschaftlichen Traumata, beschäftigt.“ Diesen Ansatz macht er für die Biennale als Kurator „zum Ausgangspunkt eines Programms, das Beitragende und Publikum in eine kritische Debatte involviert, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, für das Jetzt Sorge zu tragen.“

Die BIENNALE FÜR AKTUELLE FOTO-GRAFIE in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg (19.03.–22.05.2022) rückt „fotografische Positionen zwischen Kunst, Journalismus und Aktivismus in den Fokus.“ Kuratorin ist Iris Sikking. Sie wählte Beiträge aus, die „das aus dem Gleichgewicht geratene Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Technik thematisieren und zu den daraus resultierenden weltweiten Krisen explizit Stellung beziehen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und mit unterschiedlichsten Medien und Materialien regen sie dazu an, über die Frage nachzudenken, wie eine lebenswerte Zukunft aussehen könnte. Die Biennale umfasst sechs Ausstellungen in sechs Häusern in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg“.

Ute Meta Bauer, Amar Kanwar und David Teh kuratieren die ISTANBUL BIENNAL (17.09.–20.11.2022). Coronabedingt wurde die Biennale von diesem Jahr auf den Herbst nächsten Jahres verschoben. Das Team reagierte auf die aktuellen Probleme flexibel und erklärte in ersten Verlautbarungen, es müsse nicht unbedingt eine zentrale Veranstaltung an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Termin geben: „Statt eines großen Baumes, beladen mit süßen, reifen Früchten, versucht diese Biennale vom Flug der Vögel zu lernen, von den einst übervollen Meeren, von der sich langsam in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erneuernden Erde…“ Eine Biennale solle schließlich „auch noch wirken, wenn sie längst beendet sei, genauso wie eine Biennale schon wirken könne, bevor sie angefangen habe.“

JOSÉE DROUIN-BRISEBOIS, Senior Curator of Contemporary Art an der National Gallery of Canada, ist Kuratorin der KAUNAS BIENNALE (bis 30.01.2022). Kaunas ist 2002 auch Kulturhauptstadt Europas. Die seit 1997 durchgeführte Biennale setzt ihre Schwerpunkte auf Bildende Kunst, Video, Performance, Klangkunst, zeitgenössischen Tanz und andere Medien.

Die THUNAIYAT AD-DIRIYAH FOUNDATION richtet die erste Kunstbiennale Saudi-Arabiens aus. Philip Tinari, Direktor und Geschäftsführer des UCCA Center for Contemporary Art in China, kuratiert die AD-DIRIYAH BIENNALE (bis 11.03. 2022) werden wird. Tinari kündigt an, die Veranstaltung solle „eine neue Plattform für den Austausch zwischen der saudischen und der internationalen Kunstwelt sowie eine noch nie dagewesene Chance für ein breites Publikum im Königreich bieten, globale zeitgenössische Kunst kennenzulernen“. Diriyah ist ein Vorort von Riad. Die alten Lehmgebäude dort sind heute unbewohnt und dienen als Freilichtmuseum. Der Stadtbezirk At-Turaif ist seit 2010 Weltkulturerbe.

Die THAILAND BIENNALE wird vom bis zum 31. März 2022 in Korat (vollständiger Name Nakhon Ratchasima) abgehalten, einer Stadt mit 136.000 Einwohnern im Nordosten des Landes. Der Titel lautet „Butterflies Frolicking on the Mud: Engendering Sensible Capital“. Obwohl die Biennale ihren künstlerischen Schwerpunkt auf ortsbezogene Projekte setzt, musste auch sie pandemiebedingt mehrmals verschoben werden

BAMAKO ENCOUNTERS wird seit 1994 in der Hauptstadt von Mali als BIENNALE FÜR ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE UND VIDEOARBEITEN IN AFRIKA (Rencontres africaines de la photographie) abgehalten. Die 2,3 Mill. Einwohner-Metropole Bamako ist nicht nur Industrie- und Wirtschaftszentrum des Landes, sondern auch Kulturzentrum. Neben dem Nationalmuseum, der Nationalbibliothek und einem großen Musikfestival bildet vor allem diese Fotografie-Biennale einen Schwerpunkt im lokalen Kulturleben. Leitmotiv der Biennale ist das Zitat: „Die Personen der Person sind in der Person mehrfach.“ So kreist die Auswahl der Beiträge um die Begriffe „Vielfalt, Differenz, Werden und Erbe“ (bis 20.01.2022).

Messen

Die ART COLOGNE will auch künftig am Herbsttermin festhalten und den April-Termin der Art Düsseldorf überlassen. Freuen dürfte dies vor allem jene Galerien, die im Frühjahr gerne auch an der Art Brussels teilnehmen und sich bislang oft ärgerten, wenn sie die Messetermine in Brüssel und Köln überschnitten hatten. Einst verlegte man die Art Cologne ins Frühjahr, weil der Kalender im Herbst mit Frieze Art, FIAC Paris, Photo Paris etc. zu dicht war. Doch inzwischen stellte man fest, dass viel Sammlerpublikum fortbleibt, wenn die Art Cologne im April ausgerechnet in die Osterferien fällt. Daher also die Rückkehr zum Herbst-Termin. Zusammen mit der Cologne Fine Art und Design findet die nächste Art Cologne vom 16. bis zum 22. November 2022 statt.

Einen neuen Veranstaltungsort meldet die FRIEZE LOS ANGELES: sie wird vom 17. bis zum 20. Februar 2022 in Beverly Hills unter der Adresse 9900 Wilshire Boulevard ausgerichtet. Das Messegebäude grenzt an das Beverly Hilton Hotel an – ein logistisch günstig gelegener Veranstaltungsort zwischen dem Hammer Museum und dem Wallis Annenberg Center for the Performing Arts. Es nehmen etwa 80 Galerien an der Messe teil. Im vergangenen Jahr musste die Messe dort coronabedingt ausfallen.

Ewald Karl Schrade, Gründer und Kurator der ART KARLSRUHE, gibt nach zwanzig Jahren die Messeleitung im Jahr 2023 ab. Er führte diese Messe seit 2004 als Projektleiter; seit 2017 hat Olga Blaß in enger Abstimmung mit ihm diese Rolle übernommen. Schrade und die Messe-Geschäftsführerin Britta Wirtz gestalten dann einen „Transformationsprozess, der die Leitung der Kunstmesse neu definiert“ Im deutschsprachigen Raum kann sich die art KARLS-RUHE als dritte internationale Kunstmesse einerseits wegen ihrer geografisch günstigen Lage mit einer Nähe zur Schweiz und zu Frankreich behaupten, andererseits aber auch mit einem großzügigen Skulpturenprogramm als Alleinstellungsmerkmal.

Moderne und zeitgenössische Kunst umfasst das Programm der LONDON ART FAIR (19.–23.01.2022). Nach der Frieze Art im vergangenen Herbst ist dies nun für den britischen Kunsthandel der nächste Test, wie die Branche mit dem Brexit zurecht kommt. Immerhin hat auch die London Art Fair den Anspruch, „a platform for discovery, connecting the best galleries from around the world“, mithin international zu sein, und da sind Zollgrenzen hinderlich. Man muss also abwarten, wie sich der britische Kunstmarkt in naher Zukunft entwickelt. Angefangen hatte diese Messe 1989 mit 36 ausschließlich britischen Galerien; inzwischen ist das Teilnehmerfeld auf ca. 60 Galerien angewachsen.

Die ART SG SINGAPORE (20.–23.01. 2022) ist zeitlich in die Singapore Art Week (14.–23.01.2022) eingebettet, die zahlreiche Ausstellungen, Ausflüge, Talks und diverse physische wie digitale Events anbietet. Veranstaltungsort ist das Marina Bay Sands Expo and Convention Centre. Die 2010 bebaute Halbinsel mit ihren 191 hohen Hoteltürmen ist Sinnbild für die aufstrebenden Ökonomien im indo-pazifischen Wirtschaftsraum, von deren Prosperität auch der internationale Kunsthandel profitiert. „Asiens Kunstkäufer sind jung, dynamisch, wohlhabend und entweder Unternehmer, die ihr Vermögen aus eigener Kraft erwirtschaftet haben, oder aber Erben einer zweiten Unternehmergeneration.“

An der BRAFA BRUSSELS (23.–30.01. 2022) nehmen 134 Galerien und Kunsthandlungen aus 14 Ländern teil. Beim Programm bemüht man sich um „ein ausgewogenes Verhältnis“ zwischen allen Epochen „alter, moderner und zeitgenössischer Kunst“.

Simone Menegoi verantwortet die Ausgaben 2022 und 2023 der ARTE FIERA BOLOGNA (21.–23.01.2022) als künstlerischer Direktor. Die Veranstaltung zählt bislang zu den größten Kunstmessen in Italien; im Laufe der letzten anderthalb Jahrzehnte waren jedes mal zwischen 150 und 250 Galerien aufgelistet, und dabei hat man auch schon früh den Blick auf Osteuropa und China gerichtet. Allerdings kommen Jahr für Jahr etwa 80 Prozent der Galerien aus Italien angereist.

Hochschulen

Zum laufenden Wintersemester wurde PETER GORSCHLÜTER, Direktor des Essener Museum Folkwang, die Honorarprofessur „Kunst und Öffentlichkeit“ an der dortigen FOLKWANG UNIVERSITÄT DER KÜNSTE verliehen. „Ziel ist es, den Folkwang Studierenden des Fachbereichs Gestaltung am Beispiel des Museum Folkwang konkrete Einblicke in die zentralen Aspekte der Museumspraxis und ihrer öffentlichen Wahrnehmung zu vermitteln“.

Der VEREIN DER FREUNDE UND FÖRDERER DER KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF wählte „4 neue Beiratsmitglieder. Moritz Wegwerth, Meral Alma, Meike Denker und Josef Hinkel werden in Zukunft dem Vorstand mit der Vorsitzenden Dr. Friderike Bagel beratend zu Seite stehen.“

Die STAATLICHE AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART (ABK Stuttgart) hat zum Wintersemester 2021 / 2022 die Professur für Malerei und Aktzeichnen mit der Künstlerin Alisa Margolis neu besetzt. Außerdem meldet die Akademie fünf Professurvertretungen: Annette Herrmann vertritt die Professur für Kunstdidaktik und den Bildungswissenschaften. Sandra Meireis übernimmt die Vertretung der Professur für Architektur- und Designgeschichte / Architekturtheorie. Im Studiengang Kommunikationsdesign lehrt Verena Panholzer den Schwerpunkt Editorial Design. Helen Hauert und Barbara Stehle teilen sich die Professur i.V. der Grundklasse.

DR. STEFANO HARNEY und JAN WAGNER haben zum laufenden Wintersemester Professuren an der KHM-KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN KÖLN angetreten. Harney nimmt den Lehrstuhl Transversale Ästhetik ein. Er ist als Wissenschaftler spezialisiert auf Black Studies und hat in den Bereichen Anthropologie, Soziologie, Kunstkritik, Amerikanistik sowie Wirtschaft und Management gelehrt. Im aktuellen Semester bietet er die Theorieseminare „The Aesthetics of Collectives“ und „Black Arts Movements“ an. Wagner wurde als Gastprofessor für Literarisches Schreiben mit dem Schwerpunkt Lyrik berufen. Er arbeitet als Lyriker und Übersetzer englischsprachiger Lyrik, als freier Literaturkritiker.

Mit vier Terminen im laufenden Wintersemester startete die KHM-KUNSTHOCH-SCHULE FÜR MEDIEN KÖLN eine Veranstaltungsreihe „The Damaged Planet – Solidarität mit unserem verletzten Planeten“. „Sie stellt die ökologische Krise, die innerhalb einer Generation alle Lebewesen auf dem Planeten existenziell bedroht, in den Mittelpunkt. Die Notwendigkeit einer globalen sozial-ökologischen Transformation innerhalb kürzester Zeit stellt eine gewaltige Herausforderung dar, die auch vor den Künsten nicht Halt macht und ihre Rolle grundlegend verändert…“ Am 27. Januar 2021 referiert Aneta Rostkowska über das Thema „Moss time. Towards vegetal curating“.

Das HERZOG ANTON ULRICH-MUSEUM in Braunschweig zeigt bis zum 31. März 2022 in einer Sonderausstellung Werke von Studierenden der HBK BRAUNSCHWEIG. „Im Rahmen der Reihe ‘Intervention: Raum für junge Kunst’ beschäftigten sich Studierende der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig mit den Sammlungen des Herzog Anton Ulrich-Museums. Im Fokus der Auseinandersetzung stand die Groteske als dekoratives Element“.

AHMAD ALHAMIDI, Student an der weißensee kunsthochschule berlin, wurde für seine herausragende künstlerische Arbeit im Fachgebiet Malerei sowie für sein gesellschaftliches Engagement in Deutschland und Syrien“ mit dem DAAD-PREIS bedacht. Er setzt sich in seiner Kunst mit Freiheit, Krieg und dem Faschismus in Syrien in der Baschar al-Assad-Ära auseinander und arbeitet in Berlin ehrenamtlich als Übersetzer in Asylantenwohnheimen.

DR. MARTIN SCHMIDL folgt als Rektor der Kunsthochschule Kassel auf Joel Baumann, der die Lehranstalt seit 2013 leitete.

Galerien

MAX HETZLER hat in Berlin neue Räume in der Potsdamer Straße 77–87 eröffnet. Die erste Ausstellung dort bestreitet André Butzer bis zum 29. Januar 2022 unter dem Titel „Rohmilch“. Butzer lebte von 2018 bis 2021 in Kalifornien, wo er unter freiem Himmel malte. Am 9. Januar 2022 findet im Rahmen der Ausstellung ein Konzert von Walter Zimmermanns „Fränkische Tänze (aus: Lokale Musik, 1977–1981)“ statt, aufgeführt vom Sonar Quartett, organisiert von Thomas Groetz. Die Galerie unterhält außerdem Dependancen in Berlin in der Bleibtreustraße, Goethestr. und Kantstr. sowie in Paris und London.

DAVID ZWIRNER hat einen weiteren Ausstellungsraum in New York eröffnet. Die Dependance „Galerie 52 Walker“ befindet sich im Szene-Viertel Tribeca in Manhattan. Die erste Ausstellung dort bestritt die Künstlerin Kandis Williams. Zwirner unterhält außerdem Räume in London, Paris und Hongkong. Die neue New Yorker Galerie leitet Ebony Haynes.

Seit über 50 Jahren veröffentlichen Willi Bongard (1931–1985) und Linde Rohr-Bongard alljährlich zusammen mit der Zeitschrift „Capital“ den „KUNST KOMPASS“ als Ranking-Liste für künstlerischen Ruhm: anhand der Ruhmespunkte für Einzelausstellungen in Museen oder Biennale-Teilnahmen lässt sich so der Marktwert ermitteln. Auch in diesem Jahr führt Gerhard Richter die Liste wieder auf Platz 1 an, wie schon in den vergangenen 18 Jahren.

ALLIE CARD ist Senior Director bei Lehmann Maupin mit Adressen in New York, Seoul, London und Hongkong. Zuletzt war sie mit gleichem Titel seit 2001 bei Metro Pictures tätig. In diesem Zeitraum hat sie die Karrieren u.a. von Trevor Paglen, Louise Lawler, Sara VanDerBeek, André Butzer, Olaf Breuning und Jim Shaw begleitet. In New York ist sie nun für „Künstlermanagement und Verkauf“ zuständig, wobei eine „enge Zusammenarbeit mit Künstlern“ gehört, die „Strategie der Museumsplatzierung und der Ausstellungen umzusetzen und gleichzeitig die institutionellen Beziehungen der Galerie“ stärken soll.

Personalien

ETEL ADNAN, libanesisch-amerikanische Malerin und Dichterin, starb in Paris im Alter von 96 Jahren. Nach einem Literaturstudium in Beirut ging sie 1949 nach Paris und erwarb dort an der Sorbonne einen Abschluss in Philosophie, setzte ihr Studium dann 1955 in den USA fort. Später kehrte sie in den Libanon zurück, musste das Land jedoch 1976 wegen des Bürgerkriegs verlassen und veröffentlichte 1978 in Paris ihren Anti-Kriegsroman „Sitt Marie Rose“. Ab den 1980er Jahren wurde sie vor allem durch Theaterstücke und Hörspiele bekannt. Dann begann sie sich auch der Malerei zu widmen und nahm an der Kasseler documenta 2012 teil.

KATHARINA SIEVERDING feierte ihren 80. Geburtstag. Ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf hatte sie 1972 bei Joseph Beuys abgeschlossen. Sieverding zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlerinnen; sie wurde als Teil der feministischen Kunstszene vereinnahmt, nahm hier jedoch durch ein stets distanziert bleibendes Verhältnis zur Selbstinszenierung und das Betonen der medialen Konstruktion der künstlerischen Imago eine Sonderstellung ein. Katharina Sieverding stellt grundsätzliche Fragen zur Kunst; zu den Bedingungen ihrer Produktion und Rezeption, die immer wieder auf den erweiterten Kunstbegriff ihres Lehrers Joseph Beuys verweisen.

JIMMIE DURHAM starb im Alter von 81 Jahren. Durham wurde 1940 als „native American“ in Arkansas geboren. Seine Eltern waren Tscherokesen. Er begann in den 1960er Jahren in der Zeit der Bürgerrechtsbewegung mit künstlerischen Aktivitäten, studierte von 1968 bis 1973 Kunst in Genf und übernahm anschließend politische Ämter im American Indian Movement (AIM) und im International Indian Treaty Council (IITC). In dieser Eigenschaft wirkte er für die UN an einer Erklärung für die Rechte indigener Völker mit. Der Konzeptkünstler arbeitete auch als Schriftsteller und Essayist. „Die Stadt Goslar verlieh ihm 2016 ihren Kaiserring, und die Biennale von Venedig ehrte ihn 2019 mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Jimmie Durham war zwei Mal Teilnehmer der Kasseler documenta und wurde auch zur documenta 15 eingeladen. Fünf Mal war er als Künstler zu Gast bei der Biennale in Venedig.

BETTINA STEINBRÜGGE wechselt im Frühjahr 2022 vom Hamburger Kunstverein nach Luxemburg und wird dort neue Direktorin des MUDAM Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean. Den Hamburger Kunstverein hatte sie seit 2014 als Direktorin geleitet. 2017 hatte der Hamburger Kunstverein seinen 200. Geburtstag gefeiert. Das MUDAM beherbergt die größte Sammlung an zeitgenössischer Kunst in Luxemburg.

MARINA ABRAMOVIC feierte ihren 75. Geburtstag. Ihre künstlerischen Wurzeln liegen in Texten, Zeichnungen und Konzeptkunst; ab 1973 machte sie sich in der Kunstwelt als Performerin einen Namen. Zwischen 1976 und 1988 arbeitete sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten Ulay zusammen. 2007 gründete Abramović in New York die Marina Abramović Foundation for Preservation of Performance Art und erwarb kurze Zeit später auch in Hudson (Bundesstaat New York) einen Theaterbau als Sitz des Marina Abramović Institute (MAI). 1997 erhielt sie den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig für ihre Videoperformance-Installation „Balkan Baroque“, 2012 einen Berliner Bären und 2021 den Prinzessin von Asturien-Preis.

KLAUS GALLWITZ, ab 1967 Leiter der Kunsthalle Baden-Baden und von 1974 bis 1994 Leiter des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt am Main, zugleich auch Honorarprofessor an der dortigen Städelschule, starb im Alter von 91 Jahren. Als Kommissar der Bundesrepublik betreute er die künstlerischen Beiträge Deutschlands für die Biennale in Paris im Jahre 1971, die Biennalen von São Paulo von 1989 bis 1991 und 1995 die Biennale in Johannesburg. Von 1976 bis 1980 war er bei den Biennalen von Venedig für den deutschen Beitrag verantwortlich.

EMMA ENDERBY hat im November 2021 im Münchener Haus der Kunst als Hauptkuratorin die Leitung für das Programm und Forschung übernommen. „Die neu geschaffene Position im Haus der Kunst ist ein essentieller Teil des Führungsteams. In enger Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Geschäftsführer Andrea Lissoni, wird Enderby für die gesamte Entwicklung der inhaltlichen Produktion und des Forschungsprogramms verantwortlich sein und gleichzeitig den bereits begonnenen Transformationsprozess konzeptionell und organisatorisch vorantreiben. Zuletzt war Enderby Hauptkuratorin von The Shed, New York, wo sie an der Eröffnung der neuen Institution beteiligt war.

KATHLEEN RAHN, seit 2014 Leiterin des Kunstvereins Hannover, übernimmt als Nachfolgerin von Robert Nachtigäller die künstlerische Leitung des Marta Herford. Dies beschloss der Herforder Stadtrat. Wann Rahn ihre Stelle antritt, steht noch nicht fest.

Preise

LAWRENCE WEINER empfängt den OSKAR KOKOSCHKA-PREIS 2022 (20.000 Euro). Der Preis wird alle zwei Jahre von einer Jury unter Vorsitz des Rektors der Universität für angewandte Kunst Wien vergeben. Das Preisgeld wird aus Bundesmitteln gestiftet. Der Konzeptkünstler Lawrence Weiner ist Wien durch seine Installation „Smashed to pieces (in the still of the night)“ verbunden, die er „für den ehemaligen Flakturm im 6. Bezirk konzipiert und für die Fassade der Universität für angewandte Kunst Wien adaptiert hat, aber auch durch seine Kooperation mit der Künstlergruppe Die Damen“.

FRANK BOWLING wird mit dem WOLFGANG-HAHN-PREIS 2022 ausgezeichnet. Die Preisverleihung wird am 15. November 2022 ausgerichtet, d. h. am Vorabend der Art Cologne 2022. „Als Künstler und mitwirkender Redakteur des Arts Magazine in New York (1969–1972) leistete er einen frühen und bedeutenden Beitrag zu Debatten über afroamerikanische Kunst. Der Wolfgang-Hahn-Preis wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig vergeben. Das Preisgeld in Höhe von maximal 100.000 Euro setzt sich aus den Beiträgen der Mitglieder zusammen.“

WALTER SMERLING wurde „für besondere Verdienste um Stadt und Land“ das Ehrenzeichen des Landes Salzburg verliehen. Smerling ist Direktor des Duisburger Museums Küppersmühle und Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur. Er hatte als künstlerischer Leiter der Salzburg Foundation für und in Salzburg den Skulpturen-Parcours „Walk of Modern Art“ entwickelt und von 2002 bis 2011 mit 12 Künstlerinnen und Künstlern umgesetzt.

LEE MINGWEI wurde mit dem MO KUNSTPREIS DER DORTMUNDER FREUNDE DES MUSEUM OSTWALL E.V. bedacht. Die Auszeichnung gilt einer Kunst in der Tradition der Fluxus-Bewegung, „um den MO Sammlungsschwerpunkt Fluxus zu stärken und um zeitgenössische Positionen zu erweitern. Der Preis ist seitens der Freunde des MO mit 10.000 Euro dotiert, mit denen ein Kunstwerk für die Sammlung des MO erworben wird. Seit 2020 fördert die Stadt Dortmund den Ankauf mit weiteren 10.000 Euro.“

JAN EVERS, ALINA GRASMANN UND PHILIPP VALENTA wurden für die HANS-PURRMANN-PREISE der Stadt Speyer für Bildende Kunst 2021 ausgewählt. Evers erhält den Großen Preis (20.000 Euro plus Katalogproduktion); Grasmann und Valenta dürfen sich über den Förderpreis (6.000 Euro plus Katalogproduktion) freuen.

MEIKE BEHM, erste Vorsitzende der ADKV-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine, nahm die Urkunde für die Aufnahme der „Idee und Praxis der Kunstvereine“ in das BUNDESWEITE VERZEICHNIS DES IMMATERIELLEN KULTURERBES entgegen. Mit der Entscheidung der Kultusministerkonferenz der Länder und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurde dieses Ideenkonzept in das Verzeichnis aufgenommen.

KATRIN HORNEK empfing den Msgr. OTTO MAUER-PREIS der gleichnamigen Wiener Stiftung (11.000 Euro). Im Frühjahr 2022 präsentiert Katrin Hornek im Wiener JesuitenFoyer (Bäckerstraße 18) ausgewählte Arbeiten. „Katrin Horneks künstlerische Praxis überzeugte die Jury, da sie in einer unverkennbaren Formensprache auf vielgestaltige Weise das ,Anthropozän‘ hinterfragt – jenes Zeitalter, das entscheidend von den Eingriffen des Menschen und dessen kapitalistisch getriebenen Aktivitäten geprägt ist, was tiefgreifende Veränderungen der Ökosysteme zur Folge hat.“

ULRIKE GEHRING wurde der Deutschen Lichtkunstpreis 2022 zuerkannt (10.000) Euro. Mit der Auszeichnung wird die die Erforschung des Mediums Licht in Theorie und Praxis seitens der Professorin für Kunstgeschichte der Universität Trier gewürdigt. Die Robert Simon Kunststiftung fördert Lichtkunst.

ARTUR WALTER nimmt im April 2022 in Düsseldorf den KULTURPREIS 2021 DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR PHOTOGRAPHIE (DGPh) entgegen. Seit den 1990er Jahren sammelt er Fotografie aus Afrika und Asien. Damit trug er „maßgeblich dazu“ bei, „ihre Arbeiten in den USA und Europa bekannt zu machen“.

CHARLOTTE KNOBLOCH, Präsidentin der ISRAELITISCHEN KULTUSGEMEINDE MÜNCHEN UND OBERBAYERN, und Daniel Libeskind, Architekt, wurden mit dem „Preis für Verständigung und Toleranz“ geehrt. Zu den Begründungen heißt es: „Charlotte Knobloch hat sich um den Aufbau jüdischen Lebens seit der Nachkriegszeit verdient gemacht. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist eine treibende Kraft für einen friedlichen Dialog zwischen Kulturen und Religionen.“

INGVILD GOETZ, Kuratorin und Kunstsammlerin, wird mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München ausgezeichnet. Die Jury begründete dies mit den Worten, Goetz sei eine „leidenschaftliche Vermittlerin und Förderin von zeitgenössischer Kunst“. Mit ihrer 5.000 Werke umfassenden Sammlung bezog sie 1993 ein Ausstellungsgebäude in Oberföhring. Dieses schenkte sie mitsamt einem Teil ihrer Werke 2014 dem Freistaat Bayern.

SHIRIN MOHAMMAD gewann den Karin Hollweg Preis 2021 für ihre Installation „In der Mitte einer Furt“. „Mohammad greift mediale Bilder von Protesten iranischer Landwirte im Frühjahr 2021 auf und schafft ein gegenwärtiges und konsequentes Setting des Unbehagens, das den von Bremen weit entfernten Ort, die soziopolitische Relevanz einer globalen Umweltkrise und Fragen nach Verantwortung miteinander verwebt. Als Reaktion auf Wasserknappheit, Stromausfälle und Preisverfall, schütteten die iranischen Landwirte ihre gemolkene Milch auf die Straße und schlachteten ebendort eine Kuh. Diese Bilder mit hoher Symbolkraft und eindrücklicher Dramatik überführt Mohammad in ein Diorama, das die Bilder formal überzeugend reaktiviert.“ Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro wird zur Hälfte direkt ausgezahlt; die andere Hälfte dient der Realisierung einer Einzelausstellung.

Die Studierenden der Düsseldorfer Kunstakademie, Katharina Keller (Klasse Prof. Dominique Gonzalez-Foerster), Andria Dolidze (Klasse Prof. Ellen Gallagher) und Keta Gavasheli (Klasse Prof. Dominique Gonzalez-Foerster) dürfen ein Reisestipendium antreten. Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und die KUNST- UND KULTURSTIFTUNG DER STADTSPARKASSE DÜSSELDORF vergeben seit 1994 diese Reisestipendien an herausragende Studierende der Kunstakademie Düsseldorf. Die Stipendien sind mit insgesamt 6.000 EUR durch die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf dotiert und nicht projektgebunden.

MARY BAUERMEISTER ist erste Preisträgerin des neuen KUNSTPREISES DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN. Sie wird damit für ihr „herausragendes künstlerisches Gesamtwerk geehrt“. Die Künstlerin kam 1956 nach Köln; ihr Atelier in der Lintgasse in der dortigen Altstadt gilt ab 1960 als einer der Geburtsorte der Fluxus-Bewegung. In diesem Atelier organisierte sie erste Happenings, Konzerte und intermediale Veranstaltungen. Nam June Paik, John Cage, Otto Piene, George Brecht, Joseoph Beuys und andere veranstalteten hier Konzerte mit neuer Musik und andere Aktionen. Mary Bauermeister lebt heute in Rösrath bei Köln, wo sie Ehrenbürgerin ist.

RENÉE GREEN gewann den KUNST-PREIS FINKENWERDER (20.000 Euro). Sie ist seit den frühen 1990er Jahren „bekannt … für komplexe konzeptuelle Installationen. Als Reisende sammelt Green Erfahrungen, Geschichten und Wissen an unterschiedlichen Orten und setzt diese miteinander in eine lebendige Verbindung. Gesprochene und geschriebene Sprache – dokumentarisch, poetisch, fiktiv – findet ihren Ausdruck auf Textilien und Malereien, auf Dokumenten, Notizen und Fotografien, in Büchern, Hörstücken und Videos.“ FRIEDA TORANZO JAEGER wurde der FINKENWERDER FÖRDERPREIS FÜR GRADUIERTE DER HFBK HAMBURG 2022 zugesprochen (10.000 Euro).

ANNA JERMOLAEWA ist Trägerin des OTTO BREICHA-PREISES FÜR FOTO-KUNST des Museum der Moderne Salzburg (5.000 Euro).

Ausschreibungen

Der KULTURPREIS DER DR. FRANZ UND ASTRID RITTER-STIFTUNG FÜR BILDENDE KUNST „wird jährlich an einen oder mehrere niederbayerische Bildende Künstler verliehen. Die Preisträger werden in einem mehrstufigen Auswahlverfahren von einer Fach-Jury ermittelt“. Das Preisgeld beträgt 15.000 Euro und ist „mit einer Einzelausstellung im Weytterturm Straubing verbunden.“ Einzureichen sind drei DIN A 4-Seiten mit Abbildungen; keine Kataloge, keine Videos, keine CDs. Deadline: 7. Januar 2022.

Das MINISTERIUM FÜR KULTUR UND WISSENSCHAFT des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt mit den Förderprogrammen Medienkunstfonds und Medienkunstfellows kooperative Projekte der Medienkunst & digitalen Kultur von Institutionen und freien Initiativen in NRW mit insgesamt 520.000 Euro. Die Ausschreibung richtet sich an „Institutionen und Initiativen, Bündnisse und Kollektive, Orte und Räume der Medienkunst & digitalen Kultur, deren kooperative Projektvorhaben sich künstlerisch und kulturell mit dem zeitgenössischen technologischen / medialen Wandel und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft auseinandersetzen.“ Beim Medienkunstfonds stehen 400.000 Euro zur Verfügung für Institutionen oder freie Initiativen mit Sitz in NRW. Die Einreichungsfrist für Kooperationsprojekte endet hier am 15. Januar 2022.

Bis zum 26. Januar 2022 können sich Künstlerinnen, Künstler und Künstlergruppen für das STIPENDIUM IM DA, KUNSTHAUS KLOSTER GRAVENHORST bewerben. „Gefördert werden gemeinschaftsorientierte, öffentliche Kunstprojekte zum Mitmachen und Mitdenken“.

„Pflanzen als (Über-)Lebenskünstler“ lautet das Wettbewerbsthema für den KUNSTPREIS DER KULTURSTIFTUNG DER SPARKASSE KARLSRUHE. Zugelassen ist Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Mischtechnik. Ausgelobt sind drei Preise in Höhe von 5.000 / 3.000 / 2.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 21. Januar 2021.

Die LBBW-STIFTUNG „unterstützt Projekte Bildender Künstler in Baden-Württemberg. Einzureichen sind ein formloser Antrag mit einer kurzen Projektbeschreibung und ein Kosten- und Finanzierungsplan.“ Bewerbungen können fortlaufend eingereicht werden; es muss dann mit einer Bearbeitungszeit von ca. 4 bis 6 Wochen gerechnet werden.

Der PERRON-KUNSTPREIS ist für Malerei aus Deutschland ausgelobt. Das Thema lautet „Malerei in Bewegung“. Der Hauptpreis beträgt 4.500 Euro, außerdem werden zwei Förderpreise mit 1.500 Euro an „Künstler vergeben, die bei der Einreichung der Werke nicht älter als 30 Jahre sind“. Deadline ist der 31. Januar 2021.

Der EB-DIETZSCH-KUNSTPREIS für Malerei ist mit 2.500 / 1.500 und 1.000 Euro dotiert und jungen Künstlerinnen und Künstlern am Anfang ihrer Karriere vorbehalten. Altersgrenze: 35 Jahre; der Hochschulabschluss darf nicht länger als drei Jahre zurück liegen. Einzureichen ist eine Arbeit in Form eines Werkfotos. Zugelassen sind sämtliche Techniken der Malerei. Deadline: 31. Januar 2022.

Für den RESSELPARK im vierten Wiener Gemeindebezirk ist ein zweistufiger Realisierungswettbewerb zur „Erlangung von künstlerischen Entwürfen für die Errichtung eines ,Denkmals für Männer und Frauen‘ die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden“, ausgeschrieben. Konzeptideen können bis zum 17. Januar 2022 eingereicht werden.

„LINOLSCHNITT HEUTE“ lautet das Wettbewerbs-Thema um den GRAFIK-PREIS DER STADT BIETIGHEIM-BISSIN-GEN. Ausgelobt sind Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. Einzureichen sind Werkfotos, aber nur von max. 3 Arbeiten. „Der Wettbewerb ist offen für alle professionellen Künstler und Künstlerinnen. Regionale oder nationale Beschränkungen bestehen nicht.“ Deadline ist der 31.12.2021

Die wichtigsten Kunstnachrichten der Woche per E-Mail in unserem WÖCHENTLICHEN NEWSLETTER: Melden sie sich kostenfrei an!