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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 252 - 253
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Thea Djordjadze

all building as making
Gropius Bau 18.09.2021–16.01.2022

von Ronald Berg

Der erste Eindruck bei dieser Ausstellung erinnert an Arte Povera und Minimalismus. Sobald aber eine akkommodierte Wahrnehmung einsetzt und die gedankliche Reflexion in Gang kommt, wird klar: Die Kategorien passen nicht. Die Materialien sind nicht gesucht ärmlich und die Formen weniger minimalistisch als reduziert, so als wären es Rohformen von Möbeln oder von Ausstellungsdisplays. Bei der für die Ausstellung titelgebende Arbeit „all building as making“ handelt es sich um eine Art von Wandvitrine aus gebürstetem Aluminium: ein schräg in den Raum ragender Körper, mit zwei nebeneinander liegenden, quadratischen Oberflächen, die an eine verschiebbare Verglasung beim Vorbild denken lassen.

Diese Ambivalenz zwischen Museumsdisplay und Kunstwerk, ja auch zwischen Erinnerung an bereits Bekanntes und deren aktualisierten Modifikation in einem neuen Kontext ist typisch für die 1971 in Tiflis / Georgien geborene Thea Djordjadze.

Als weitere Arbeit im ersten Raum ihrer Ausstellung im Berliner Gropius Bau präsentieren sich sieben kantige Stahlformen grau auf grauem Boden. Im Booklet zur Ausstellung, das die sonst üblichen Wandtexte ersetzt, hat die Arbeit den Titel „The Ceiling of a Courtyard“. Um welchen „Hof“ es sich handelt, bleibt unklar, aber der Titel lenkt die Aufmerksamkeit des Besuchers unwillkürlich auf die überwölbte Decke dieses ersten der insgesamt acht Ausstellungsräume. Und der Kontrast könnte größer kaum sein. Denn die hohe Decke offenbart einen Einblick in die Geschichte des Hauses, eine Geschichte im Übrigen, worauf auch Djordjadzes museumsartige Displays subtil anspielen. Denn das weiß getünchte Backsteingewölbe der Decke zeigt immer noch den Zustand der…

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