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Das KUNSTFORUM-Gespräch · von Heinz-Norbert Jocks · S. 220 - 233
Das KUNSTFORUM-Gespräch ,

ruangrupa

Verkollektivierung der Welt
Zur documenta fifteen ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Noch nie war die Erwartung an die 100 Tage der Documenta, der weltweit wichtigsten Kunstaustellung, die alle fünf Jahre immer höhere Publikumsrekorde erzielt, so hochgeschraubt und mit einer solchen Unsicherheit aufgeladen wie diesmal im Vorfeld der 15. Ausgabe. Bereits die Kunde, dass ruangupa, ein neunköpfiges Kollektiv aus Jakarta, bestehend aus Ajeng Nurul Aini, Daniella Fitria Praptono, Indra Ameng, Iswanto Hartono, Julia Sarisetiati, Mirwan Andan, Narpati Awangga, Reza Afisina, Farid Rakun, Ade Darmawan und Iswanto Hartono, von der achtköpfigen Findungskommission als Künstlerisches Leitungsteam auserkoren wurde, sorgte für Irritationen und Gemauschel mit vielen Fragezeichen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass es ruangrupa in der Vergangenheit gelungen ist, „vielfältige Zielgruppen – auch solche, die über ein reines Kunstpublikum hinausgehen – anzusprechen und lokales Engagement und Beteiligung herauszufordern“.

Dass mit der Benennung sowohl Neugierde als auch Verunsicherung einhergeht, hat weniger damit zu tun, dass die Documenta diesmal von einem Kollektiv konzipiert wird.

Strenggenommen hat es dies schon zuvor gegeben. Bereits die letzte Documenta, die Athen mit Kassel vernetzte, wurde von Adam Szymczyk keineswegs im Alleingang entworfen. War er doch von einem kuratorischen Team umgeben, dem fälschlich sogar nachgesagt wurde, der heimliche Drahtzieher zu sein. Und obgleich 2007 Roger M. Buergel offiziell die alleinige Verantwortung als künstlerischer Leiter zu tragen hatte, war auch die 12. Ausgabe eine partnerschaftliche Kollaboration mit Ruth Noack, ohne die diese nur die Hälfte wert gewesen wäre.

Ja, das eigentlich Befremdliche hat mehr mit der Herkunft von ruangrupa, also damit…


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von Heinz-Norbert Jocks

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