Thomas Wulffen
New York States of Mind
Haus der Kulturen der Welt Berlin
23.8. – 4.11.2007
Eine Ausstellung zur Kunstmetropole New York im Haus der Kulturen der Welt kann den Besucher irritieren. Schließlich gilt das Haus mit seiner charakteristischen Form, im Berliner Slang ‚Schwangere Auster’, als ein Hort für außereuropäische und nicht nordamerikanische Kulturen. Oder hatten wir etwas übersehen? Denn nach einem Jahr Renovierung öffnete das Haus seine Pforten für ein langes Wochenende, um dem Berliner Publikum die neu eingerichtete Kongresshalle zu zeigen. Gleichzeitig feierte man mit den langen Wochenende auch das fünfzigjährige Jubiläum der Grundsteinlegung des Hauses. Von 1956-80 fanden in diesem architektonischen Wahrzeichen Berlins internationale Konferenzen, Kulturereignisse und Messen statt. 1989 nahm das Haus der Kulturen der Welt in dem Gebäude die Tradition internationaler Begegnungen auf, inzwischen ist es eine prominente Institution des Kulturaustauschs. Was als hatten wir übersehen: Ist aus dem ‚haus der Kulturen der Welt’ ein ‚Haus der Kultur der Welt’ geworden? Nein, keinesfalls und die Frage nach einer Weltkultur, die nur von einer, der nordamerikanischen, bestimmt wird, hört sich heute doch sehr seltsam an.
Der Anlass für die Ausstellung ‚New York – States of Mind’ ist tatsächlich die Grundsteinlegung des Hauses vor fünfzig Jahren. Im Hintergrund des Projekts, das sich medienübergreifend versteht, steht auch die Frage nach der hegemonialen Wirkung der Kunstmetropole New York. Dass im Wettbewerb der Metropolen Europa und Nordamerikas auch Berlin stark aufgeholt hat, soll hier nicht verschwiegen. Dennoch wird der Kunstmarkt immer noch von New York bestimmt, auch wenn die…