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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 384 - 385
Ausstellungen: Berlin , 2007

Ronald Berg
Short Distance to Now

»Paintings from New York 1967 – 1975«
Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin 30.6. – 26.9.2007

Die wolkenartigen Schlieren der mit dem Rakel quer über das Bild gezogenen grauorangen Farbe scheinen auf ein Gerhard Richter-Gemälde hinzudeuten. In Wirklichkeit handelt es sich in der Galerie Kienzle & Gmeiner um ein Bild des Amerikaners Jack Whitten aus dem Jahre 1974. Es ist damit zwei Jahre älter als die frühesten Richter-Bilder in ähnlicher Technik – wie Galerist Jochen Kienzle stolz verkündet. Whitten gehört zu den 13 Künstlern, die Kienzle in einer museumsreifen Schau zur Malerei aus dem New York der Jahre von 1967 bis 1975 zusammengebracht hat. Es war die Hochzeit der Sub-, Gegen- und Alternativkultur nicht nur in den USA. Ähnliche Phänomene wie die Anti-Vietnambewegung, Women´s Lib oder Gay Pride gab es natürlich auch in Westeuropa, nur Black Power und die 1966 gegründeten Black Panther waren eine amerikanische Besonderheit. In der Kunst war es die Epoche des Experiments. Der Malerei schien durch Pop, Minimal- und Konzeptkunst, aber auch durch die Konkurrenz von experimentellen Film-, Video- und Fotoarbeiten und der Konjunktur der Performance-Art an ihr Ende gekommen zu sein. Bei Kienzle & Gmeiner zeigt sich jetzt überraschenderweise ein ganz anderes Bild der Zeit. Die Malerei versuchte mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln – in Form, Material und Hängung – ihre Grenzen zu erweitern. Eine Vielzahl New Yorker Künstler der Zeit, darunter auch viele Frauen und Schwarze wie Jack Whitten, versuchten zu zeigen, wie lebendig und offen die Malerei…



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