vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 458 - 459
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Arsenale , 2015
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Arsenale

Südafrika
What remains is tomorrow

Kommissar: Department of Art and Culture (DAC
Kurator: Jeremy Rose, Christopher Till

Ort: Pavilion in den Arsenale – Sale d’Armi

Erst Anfang April wurden die beiden Kuratoren berufen, nur drei Wochen vor Eröffnung der Biennale folgte dann die Künstlerliste des Südafrikanischen Pavillons – zu spät, um im offiziellen Katalog und Kurzführer integriert zu werden. Aber das ist nicht das einzige Problem des Länderbeitrags: Auch hier löste die Entscheidung, die einer offenen Ausschreibung folgte, Kontroversen aus, da beide Kuratoren Weiße sind: Christopher Till ist Direktor des Apartheid Museums, Jeremy Rose von dem Büro Mashabane Rose Architecture. Aber die Vorabprobleme waren nur ein leiser Beginn, auf den in Venedig eine laute Empörung folgte. Denn die Ausstellung, die Xenophobia thematisiert, stellt ein zynisches Werk in den Mittelpunkt: Die in eine Aluminiumtafel gefräste Schrift von Willem Boshoff (1951, Südafrika) beginnt mit der Überschrift „I am proud to be labelled racist in South Africa if it means that“, darauf folgen 24 Statements: „I appreciate security walls, electrical fences, alarms and guard dogs“, „I am shocked that countless farm murders go unchallenged“ oder „I totally detest corruption by government officals“. Die Ablehnung dieses Beitrags ist groß, zumal Boshoff aus einer privilegierten, weißen Position heraus spricht. Ein junger Künstler bezeichnete diese radikalisiert formulierten Ängste auf Facebook als eine „Ballade von weißen Privilegien“. Diesem kontroversen Beitrag stehen allerdings zum Großteil überzeugende Werke zur Seite, die Apartheid, Kolonialismus und Migration thematisieren: Warrick Sonys (1958, Südafrika) Video bezieht sich auf das „Marikana Massaker“, jenen südafrikanischen Bergarbeiterstreik 2012, bei…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei