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Ausstellungen: München · S. 304 - 305
Ausstellungen: München , 1988

Heinz Schütz
Thema Farbe

Martin Minde, Dieter Helis, Konrad Markl , Georg Blendinger
Galerie Kampl, 21.2. – 24. 4.1988

Unter dem Titel “Thema Farbe” vereint die Veranstaltungsreihe vier Einzelausstellungen. Dabei setzt sie weniger auf die Darstellung eines durchgängigen Programmes, als auf die Heterogenität der Bilder und den zwischen ihnen entstehenden Dialog. Dieser enthüllt die subjektiven Voraussetzungen im Umgang mit Farbe, die wiederum ihr Fundament in der Sache besitzen und letztlich Gesetze, Bedingungen und Möglichkeiten der Farbe aufscheinen lassen. Angesichts des zunehmenden Niederganges der öffentlichen Gesprächskultur – sie zieht sich hinter die Fachspezifik von Symposien und die Einwegkommunikation der Fernsehschirme zurück- ist denn auch der engagierte Versuch erwähnenswert, den Dialog zu erweitern, d.h. das Galeriepublikum durch Gespräche vor den Bildern und die ausstellenden Künstler durch eine Abschlußdiskussion miteinzubeziehen.

Einen gleichsam musikalischen Aspekt der Farbe rückt Konrad Markl ins Blickfeld – er überschreibt seine Ausstellung “Farbe als Fuge”. Die Farbskala seiner Bilder beschränkt sich den sieben Tönen der Tonleiter vergleichbar auf sechs Farben – ein Gelb, ein Grün, zwei Blau und zwei Rot. Farbe heißt hier immer auch eindeutig konturierte und klar begrenzte Form. Die Bildfläche gliedert sich in eine Unzahl organischer oder geometrischer Elemente und nähert sich Ornament und Optical-Art-Effekten. Polyphone Farbgitter, gegeneinandergeführte Farbrhythmen und das Ineinanderschachteln verschiedener Bildebenen evozieren den Vergleich mit der Fuge und der Vielschichtigkeit ihrer thematischen Verästelungen und Überlagerungen.

Das bildnerische Verfahren Markls, der, wie er in der Diskussion ausdrücklich betont, sich dem Zufall öffnet, ließe sich darin als induktiv bezeichnen. Es steht im Gegensatz zu den “Deduktionen” Martin Mindes. Als…


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