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Gespräche mit Künstlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 272 - 285
Gespräche mit Künstlern , 1999

Stephan Balkenhol
Über totgeliebte Teddybären und andere Skulpturprobleme

EIN GESPRÄCH VON HEINZ-NORBERT JOCKS

Stephan Balkenhol, in dem, was er schafft, zunächst handwerklich orientiert, beschwört in seinen hölzernen Skulpturen auf sehr spezielle Weise die Figur im Raum. Jenseits von Zeitgeist hat er eine Formsprache entwickelt, die letztlich immer auch auf Existentielles zielt. Mit ihm sprach Heinz-Norbert Jocks.

*

Heinz-Norbert Jocks: Was ist eine Skulptur?

Stephan Balkenhol: Jemand hat es mal im Vergleich zur Malerei so definiert, der Unterschied zwischen Malerei und Bildhauerei sei der wie zwischen dem Schatten einer Sache und der Sache selbst. Es liegt in der Natur der Sache, daß die Skulptur viel realer ist und über eine große Präsenz verfügt. Das ist ihr Segen und vielleicht gleichzeitig ihr Fluch. Mir geht es darum, neue Realitäten zu schaffen, um Skulpturen, die durch ihre Form zu einer Präsenz gelangen, die die Materialität des behauenen Holzstückes wieder etwas vergessen macht, ohne sie zu verneinen.

Was ist figurativ für dich mehr ausdrückbar?

Figurativ zu arbeiten ist komplexer, komplizierter, aber auch unmittelbarer. Ich habe zunächst das Material, dann die Art, wie ich es bearbeite, die Form, das heißt die Figur, die automatisch eine Aussage hat, selbst wenn sie nicht expressiv ist. Das alles wirkt zusammen und hat sich langsam entwickelt, denn ich habe nicht von Anfang an figurativ gearbeitet. Manchmal habe ich auch Lust auf etwas Ungegenständliches oder auf eine freie Komposition, aber das würde ich mir selber nicht abnehmen. Zudem wäre es zu uferlos.

Das heißt, dir ist der von der Figuration vorgegebene Bedingungsrahmen recht.

Nun hat beides grundsätzlich viel miteinander…


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von Heinz-Norbert Jocks

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