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Magazin: Messen & Märkte · von Susanne Boecker · S. 430 - 429
Magazin: Messen & Märkte , 1992

Und es rechnet sich doch

Kunstmessen der 90er

Zunächst expandierten die Messen mit dem Markt: Neue gab es ab Mitte der 80er Jahre fast jährlich. »ARCO«, »Art Frankfurt«, sogar für Regionalmessen wie »Art Nürnberg« oder »Art Jonction« (Nizza) war Raum. Inzwischen ist der Kunstmarkt instabil, doch die Kunstmärkte boomen nach wie vor. Auch die 90er bescheren neue: die Düsseldorfer »Art Multiple«, die »EuropArt« in Genf oder die »Frontiera« in Bozen. Die Termine folgen so dicht, daß die Galeristen auswählen müssen, wenn sie überhaupt noch zu ihrer eigentlichen Galeriearbeit kommen wollen. Von der Pariser »FIAC«, zur »Lineart Gent« oder der Amsterdamer »KunstRai«, zur Wiener »Antik Aktuell« oder zur »Art Cologne« zu reisen sind die maximal machbaren Alternativen in diesem Herbst. Dabei ist für den Galeristen der Zwang sich sehen zu lassen und Kontakte zu pflegen wohl der einzige, wenn auch schwer rechenbare wirtschaftliche Grund für eine Teilnahme an diesem Zirkus.Das Publikum wird nicht müde – die großen Messen in Basel und Köln verzeichnen kontinuierlich steigende Besucherzahlen. Kunstmessen haben den Erfolg von Großausstellungen. Und es sind die Messegesellschaften, die neue Strategien entwickeln, um die Spannung aufrechtzuerhalten.Ihr Vertrauen auf die Publikumswirksamkeit der aktuellen Kunst ist groß. Als direkte Reaktion auf die Rezession gab sich etwa die »Art Multiple«, die mit »erschwinglichen Kunst-objekten« vor allem junge Sammler ansprechen will. Die traditionsreiche Wiener Antiquitätenmesse schmückt sich neuerdings mit zeitgenössischer Kunst. Um einen Preis: Die Gesellschaft bot den Galeristen 50% Rabatt auf die Standmiete – mit dem Erfolg, daß 25% der Aussteller zeitgenössische Kunst anbieten. Diese verlautbaren, sie…

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